Viele Jahre stand in der Volksrepublik China das wirtschaftliche Wachstum über allem. Wie auch in anderen Ländern im Transformationsprozess verlief diese Entwicklung häufig auf Kosten der Umwelt. Auch speziell die große Industrie der Werbemittel im Reich der Mitte war lange durch eine schnelle, billige und wenige nachhaltige Produktion gekennzeichnet. Hier hat sich in den letzten Jahren aber einiges verändert. Werbemittel in China herstellen lassen – so verändert sich die Branche.
Wegwerfprodukte sind eine große Belastung für die Umwelt. Wer im Alltag genauer hinschaut, sieht die Unmengen an unnötigem Müll noch immer überall. In größere Städten finden sich noch immer zuhauf Plastiktüten oder Einmalverpackungen, gerade auch für Getränke und Fastfood. Langsam findet ein Umdenken statt, was durch einige gesetzliche Vorgaben beschleunigt wird. Es ist jedoch noch ein weiter Weg, bis wir uns in der westlichen Welt von der oft völlig unnötigen und gedankenlosen Müllproduktion verabschiedet haben.
Werbemittel auch als großer Müllproduzent
Etwas weniger präsent, aber auch sehr relevant, was die Einsparung von unnötigem Müll angeht, sind Werbemittel. Wir kennen alle Flyer und Broschüren, die an öffentlichen Plätzen verteilt – und gerne weggeworfen werden. Im unternehmerischen Kontext gibt es aber auch Unmengen und Schnickschnack und Stehrümchen im jeweiligen Firmenlook.
Wer kürzlich eine Messe besucht hat, wird eventuell ebenfalls tütenweise Werbemittel mitgenommen. Wovon ein großer Teil über kurz oder lang doch wieder im Müll landet. Viele dieser Werbemittel – genauso wie ein Großteil der saisonalen Dekoartikel stammt aus China. Weltweit ist das Land die Nummer 1 bei der Herstellung einfacher Werbeartikel für den B2B- und B2C-Bereich.
Inzwischen wird indes der Ruf nach nachhaltigen Werbemitteln immer lauter. Nicht nur Vereine und NGOs möchten sinnlosen Müll vermeiden. Auch Unternehmen aller Industrien versuchen, bei der Auswahl von Werbeartikeln die Umwelt und/oder das Image zu schützen.
Werbemittel in China herstellen lassen – die Doppelmoral
Oft wurden und werden die Produktionsbedingungen in China kritisiert. Dabei wird aber gerne übersehen, dass die Auftraggeber aus dem Ausland schlichtweg nicht bereit sind, mehr für besseren Schutz von Mensch und Natur zu bezahlen. Westliche Unternehmen haben sich jahrzehntelang wenige darum gekümmert, wie nachhaltig ihre Billigproduktion im Reich der Mitte abläuft. Hier lässt sich von einer krassen Doppelmoral sprechen, die auch teils Konsumentinnen und Konsumenten betrifft. Auch sie entscheiden sich in Ländern wie Deutschland letztendlich häufig für das günstigere Produkt, auch wenn damit keine Ressourcen geschont werden.
Das gilt auch für die Produktion von Werbemitteln in China. Hier stand viele Jahre der niedrigste Preis im Vordergrund. Westliche Auftraggeber machten sich selten ein Bild von den teil schlechten Produktionsbedingungen in Asien. Falls dann Kritik aufkam, lenkten sie oft von eigenen Versäumnissen ab und zeigten nur mit dem Finger auf die Produktionsstätten im Ausland. Mit strengeren Auflagen für die Kontroller gesamter Lieferketten dürfte sich dies immerhin langsam verändern.
Stärkerer Umweltschutz und westliche Produktion in China
Während Donald Trump die USA zwischenzeitlich aus der Umweltverantwortung nehmen wollte, setzt China stetig auf mehr Einsatz für den Umweltschutz im eigenen Land. Politisch hat Peking ab den 2010er schrittweise mehr und mehr entsprechender Ziele formuliert, welche die Regierung auch tatsächlich umsetzt. Umweltsünder müssen inzwischen mit harten Strafen rechnen, was neben einem allgemein gestiegenen Umweltbewusstsein zu einer insgesamt deutlich verbesserten Situation geführt hat und weiter führen wird.
Westliche Firmen, die in China lange Zeit viele Privilegien innehatten, sind von den neuen Bestimmungen und Gesetzen nicht ausgenommen. Leider führt das nicht immer dazu, dass sich die Firmen nun stärker für den Umweltschutz einsetzen, den sie in der Heimat gerne in Werbung und PR groß auf die Fahnen schreiben. Stattdessen haben nicht wenige Auftraggeber die Region gewechselt, um z.B. in Vietnam oder Bangladesch so günstig wie früher produzieren zu können.
Werbemittel in China herstellen lassen – die Zukunft
Es gibt aber auch gute Nachrichten aus der chinesischen Produktion mit ausländischen Auftraggebern. Einige deutsche Firmen haben schon frühzeitig – und ohne regulatorischen oder gesetzlichen Druck – angefangen, die Produktion umzustellen und eigenständige Qualitätsmaßnahmen einzuführen. Dabei kooperieren sie mit ihren chinesischen Partnern, die ebenfalls immer stärker für die Thematik sensibilisiert sind, auf Augenhöhe.
China wird auch künftig der führende Hersteller von Werbemitteln sein, dabei aber noch stärker auf Nachhaltigkeit achten. Westliche Unternehmen, die diesen Trend frühzeitig erkennen und jetzt bereit sind, einen gewissen Mehraufwand und Aufpreis zu akzeptieren, dürften mittel- und langfristig auch wirtschaftlich profitieren.
Wenn nämlich irgendwann sehr strenge Vorgaben für die Herstellung von Werbeartikeln durchgesetzt werden, dürften alle, die schon länger nachhaltiger produzieren bzw. herstellen lassen, die besten Karten für neue Aufträge haben. Eines Tages könnte es heißen: Nur wer an Ressourcen spart, kann noch Gewinn machen. Wer Werbemittel in China herstellen lassen will, sollte sich frühzeitig darauf einstellen.
Textilindustrie China und deutsche Produzenten – Suche nach mehr Nachhaltigkeit
Chinas Wachstumsziel 2022 – Nationaler Volkskongress senkt Prognose
Umweltbewusstsein in China – von ökologischen Gemeinschaften zu Eco-cities
China und die Globalisierung – Bildungsreform, Datenstrategie und Freihandelsabkommen
Chinas Urbanisierung – wachsende Herausforderungen für die Umwelt
Diskutieren Sie mit!