Von ICC-Redakteurin Linda Schwarzl
Schweinefüße aus Deutschland sind in China sehr beliebt. Dass ist für die Hersteller besonders praktisch, da diese Produkte in Deutschland kaum jemand kauft. Im Folgenden werden weitere chinesische Köstlichkeiten vorgestellt, die für westliche Gaumen wohl etwas gewöhnungsbedürftig sind.
So viel vorweg: Die Autorin hat nicht alle davon probiert. Denke ich an China, denke ich gleich ans Essen! Sechs Monate China Aufenthalt, 8 kg schwerer. Woran das lag? Am leckeren Essen ganz bestimmt, an den ganz speziellen, chinesischen Gerichten eher nicht. Von Tausendjährigen Eiern und Stinketofu habt ihr vielleicht schon gehört, hier stelle ich euch noch ein paar andere Besonderheiten vor.
Auf Straßenmärkten, in Restaurant, im Supermarkt – Chinas Essensvielfalt ist riesig. Und das ganz ohne importierte Speisen. Allein die einheimischen Gerichte sind so unterschiedlich, wie man sie sich kaum vorstellen kann. Was mich fasziniert hat: Meine Entdeckungen konnten immer wieder getoppt werden.
Schwein am Stiel
Gelierte Schweineblutwurst am Stiel mit Erdnuss-Frühlingszwiebelmantel genoss ich in Taipeh, Taiwan – gut, nicht ganz China, aber fast. Gab es an einem einzelnen Straßenstand. Fazit: lecker, salzig, interessante Konsistenz.
Schlange am Spieß
Skorpione, Schlangen, Tausendfüßler, Aale, Kakerlaken und diverse Insekten am Spieß, wird auf Wunsch gegrillt – nur angeguckt, nicht gegessen. Gesehen in Beijing auf einem Streetfood Market.
Es muss einem erst mal jemand verraten, dass dies Schlange ist. Geschmack war gut, angenehm gewürzt, mit vielen kleinen Greten, ganz ungewohnt – dann der Hinweis eines chinesischen Freundes „Nee, nee, das ist kein Fisch…“ Aaaahja, gegessen in einem Restaurant in Shanghai.
Nudeln an Darm
Feine Nudelsuppe mit Schweinedarm, frischem Koriander und Chillisauce. Die Suppe war der Tipp auf einer großen Einkaufsstraße in Taipeh, Taiwan. Alle kleinen (Kinder-)Hocker waren besetzt. Trotzdem reihten wir uns in die Schlange ein. Schließlich wussten wir von einem Freund, dass diese ausgezeichnet sein soll. Geschmacklich wars auch echt lecker. Nur die Darmstücke waren mir zu zäh.
Ergebnis nach üppiger Schlemmerei
Viele der Leckereien würde man als Westler vermutlich gar nicht erst testen, weil man vom Anblick, dem Geruch oder allein dem Gedanken, was das vor einem ist, abgeschreckt ist. Ich möchte aber betonen: Ein Kultureller Austausch auf der Geschmacksebene macht Freude. Neugierig sein lohnt sich in jedem Fall!
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H.J. Loew meint
Ich liebe die asiatische Küche, gern schärfer, aber eines konnte ich nie nachvollziehen: Tsou-Dofu (Stinke-Tofu) ist für mich nicht genießbar. Selbst wenn man sich durch den Geruch zum Straßenstand gekämpft hat, für mich schmeckt das so wie es riecht – geht gar nicht. Dann lieber Kleingetier in der „Food-Street“ in Beijing 🙂 Sonst kann ich mehrfach pro Tag chinesisch, koreanisch, thai, japanisch, vietnamesisch etc. essen – auf der Straße oder im Restaurant, soielt keine Rolle. Besonders die Nudelsuppen in jeglicher Form aus Vietnam haben es mir an Straßenständen angetan ….und die Dan-Dan-Noodles in Taipei.
Alexandre Gruß meint
Immer wieder Chou DouFu…Leute, ..jetzt fehlt nur noch einer der sich mal wieder über Durians auslässt.
PROBIEREN geht über studieren, heißt es doch. Tut es. Wer immer nur Schnitzel kauen möchte, kann auch zu Hause bleiben.
Schlange? Ist echt ok, BBQ schmeckt alles gleich.
Schlangenhautsalat? Knackig
Fischlippensuppe? Klebt etwas, aber nicht unangenehm
Tausendjährige Eier? Wenn nicht zu ammoniakisch, sehr lecker
Skorpion? Schmeckt nach nicht viel
Wasserkakerlaken? Knusprig.
Entenblutsuppe? Warum nicht.
In den meisten Fällen ist unsere Tradition oder der Vorpropgrammierte Geruchssinn im Weg.
Ganz im Ernst, wo sonst habt ihr die Chance euch mal auf nicht ausgetretenden Kulinarischen Pfaden zu bewegen? Wenigstens probiert haben sollte man(n).
Ok…bei einem Gericht würde auch ich die Notbremse ziehen: ‚San Zhi Er‘ (goolgelt es)
When in China: 吃豆腐 (ja ich bin mir voll der Doppeldeutigkeit bewußt)
Fragen? Mail me.