Porridge ist seit einigen Jahren ein absoluter Trend in vielen westlichen Ländern. Wer hat Porridge erfunden? Nein, nicht die Schweizer. Auch nicht die Chinesen – zumindest nicht die Variante, die wir hier in Deutschland kennen. Die stammt aus Schottland. Im Reich der Mitte gibt es stattdessen eine traditionelle Version aus Reis, die ebenfalls köstlich ist. Chinesischer Porridge: Kommt das beste Reisbrei-Rezept aus China?
Porridge ist – im wahrsten Sinne des Wortes – in aller Munde. Was früher ein einfaches Frühstück speziell für Menschen mit geringem Einkommen war, ist heute ein globaler Trend. Man kommt wirklich kaum noch an der beliebten Hafer-Spezialität vorbei.
Vielerorts zelebrieren Menschen die Vielseitigkeit und die gesundheitlichen Vorteile des traditionellen Gerichts. In sozialen Medien und trendigen Cafés wird Porridge nicht mehr nur als einfache Hafermahlzeit präsentiert, sondern als kulinarisches Kunstwerk, verfeinert mit einer Fülle von Toppings und Zutaten.
Porridge als eigene Lifestyle-Subkultur
Von exotischen Früchten und Superfoods bis zu Nüssen und Samen – die Möglichkeiten, Porridge zu veredeln, erscheinen nahezu grenzenlos. Mancher Foodblog konzentriert sich komplett auf das beste Porridge-Rezept. Immer mehr interessante Gerichte werden ausprobiert und geteilt, kaum jemand kann dem Hype entkommen.
Diese moderne Interpretation des klassischen Haferbreis spiegelt den wachsenden Wunsch nach gesunden, nährstoffreichen und gleichzeitig leckeren Mahlzeiten wider. Porridge ist im Grundrezept leicht zu erstellen und trotzdem bietet er eine Bühne, um kulinarisch über sich hinauszuwachsen. Woher kommt Porridge aber genau und was bedeutet der Begriff eigentlich?
Englisch-schottische Namensgebung und weltweite Verbreitung
Porridge hat eine lange Tradition und wird als Gericht in vielen Kulturen geschätzt. Der Begriff „Porridge“ stammt aus dem Englischen und bedeute anfangs einfach nur Suppe, Eintopf oder Brei (vgl. pottage). Über das Schottische hat sich der heutige Begriff „Porridge“ für einen Brei, der vorwiegend aus Haferflocken besteht, etabliert.
Porridge wird kurz in Milch oder Wasser gekocht und je nach Bedarf verfeinert. Ursprünglich war Porridge ein eher einfaches Essen, speziell für die hart arbeitende Bevölkerung. In Schottland hat Porridge eine große Bedeutung und wird oft als Art Nationalgericht angeführt. Traditionell mit Wasser und einer Prise Salz zubereitet, ist Porridge mittlerweile in unzähligen Variationen weltweit zu finden.
Reisbrei-Rezept aus China: Congee oder Zhou?
In China hat sich, auch aus landwirtschaftlichen Gründen, eine andere Version eines vielseitigen Breis durchgesetzt. International ist oft die Rede von „Congee“ in oder aus China. Manchmal wird auch von Reis-Congee gesprochen. Alle, die das Chinesische beherrschen, werden sich jetzt aber wundern. Zu Recht!
Der Begriff Congee, der weltweit mit chinesischem Reisebrei in Verbindung steht, ist tamil(isch). Tamil gehört zu den drawidischen Sprachen der besonders in Südindien und Sri Lanka lebenden Tamilen. Obwohl China mit großer Sicherheit der Ursprungsort der weltweiten Reisbrei-Spezialität ist, hat sich global bisher nicht der chinesische Name Zhou 粥 durchgesetzt.
Chinesische Tradition des Reisbreis (Zhou)
In China, wo Reis ein Hauptnahrungsmittel ist, hat sich eine eigene Variante des Breis entwickelt. Zhou (oder Reis-Congee) wird aus Reis hergestellt, der langsam bis zur seidenen Sämigkeit zerkocht wird. Reisbrei ist ein Grundnahrungsmittel in der chinesischen Küche und wird zu jeder Tageszeit gegessen. Traditioneller Reisbrei wird als heilend und leicht verdaulich betrachtet. Er gilt als besonders geeignet für Kinder, ältere Menschen und Kranke.
Die Zubereitung von Congee variiert stark von Region zu Region und von Familie zu Familie. Manche bevorzugen eine dünnere, suppenartige Konsistenz. Andere bevorzugen eine dickere, cremigere Version. Häufig werden Zutaten wie Gemüse, Fleisch, Fisch oder Gewürze hinzugefügt, um Geschmack und Nährwert zu steigern. Zugleich wird Zhou auch mit süßen Zutaten serviert und als Frühstück, Snack oder Dessert gegessen.
Was die Verbreitung als Trend angeht, war China deutlich schneller als der Rest der Welt. Schon vor Jahrzehnten wurden im Reich der Mitte eigene Restaurants für Zhou eröffnet, die besondere Varianten der cremigen Köstlichkeit servierten. Im Westen öffnen nun auch mehr und mehr Porridge-Cafés, die aber deutlich kleiner sind als manches große Zhou-Restaurant in China schon vor Jahren war.
Kommt das beste Reisbrei-Rezept aus China?
Ob das beste Reisbrei-Rezept aus China kommt, ist sicher Geschmackssache. In vielen anderen asiatischen Ländern gibt es auch hervorragenden Brei aus Reis bzw. Congee. Das Original dürfte aber aus dem Reich der Mitte stammen und die enorme Vielfalt zwischen herzhaften, leichten, deftigen oder süßen Varianten ist wirklich enorm (und köstlich).
Bei der Herstellung sollte man sich unbedingt Rat bei Fachleuten aus China holen – also z.B. bei Freunden oder Verwandten, die das Zhou-Kochen in der chinesischen Familie gelernt haben. Ein einfaches Grundrezept für chinesischen Reisbrei haben wir dennoch zusammengestellt.
Einfaches Reisbrei-Rezept
Reisbrei-Zutaten:
- 1 Tasse Jasminreis (oder ein anderer Langkornreis)
- 8 bis 10 Tassen Wasser (je nach gewünschter Konsistenz)
- 1 Teelöffel Salz
- Optional: Ingwerstücke, Frühlingszwiebeln, Hühnerbrühe
Reisbrei-Anleitung:
- Reis vorbereiten: Den Reis unter fließendem Wasser abspülen, bis das Wasser klar ist.
- Kochen: Den gewaschenen Reis, Salz und Wasser in einen großen Topf geben. Zum Kochen bringen.
- Hitze reduzieren: Sobald das Wasser kocht, die Hitze reduzieren, sodass die Mischung leicht köchelt.
- Rühren: Gelegentlich umrühren, um zu verhindern, dass der Reis am Boden des Topfes kleben bleibt.
- Kochen lassen: Den Brei für etwa 1 bis 1,5 Stunden köcheln lassen (traditionell noch deutlich länger), bis der Reis eine cremige Konsistenz erreicht hat.
- Abschmecken und servieren: Mit Salz abschmecken und nach Belieben mit gehackten Frühlingszwiebeln, gekochtem Hühnerfleisch oder anderen Beilagen servieren.
Reisbrei-Rezept – Tipps und Variationen:
- Für eine reichhaltigere Version: Statt Wasser kann auch Hühnerbrühe verwendet werden.
- Für zusätzlichen Geschmack: Ingwer, Knoblauch oder Sternanis während des Kochens hinzufügen.
- Beilagen: Zhou kann mit einer Vielzahl von Beilagen serviert werden, darunter eingelegtes Gemüse, gekochtes Hühnerfleisch, Tofu, Erdnüsse oder tausendjährige Eier.
- Süße Version: Für eine süße Variante des Reisbreis können Zucker, süße Bohnenpaste oder Früchte hinzugefügt werden.
Porridge-Kult und Reisbrei-Rezept aus China
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Breigerichte aus Ost und West einen großen Stellenwert erlangt und vielfältige Trends initiiert haben. Die schottische Haferbrei-Variante und der chinesische Reisbrei Zhou mit ihren jeweils historischen Wurzeln bestätigen die Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit.
Während Porridge in den westlichen Ländern mit einer Vielzahl von Toppings und Zutaten neu interpretiert wird, bleibt der chinesische Zhou ein Grundnahrungsmittel. Doch auch Zhou wird in zahlreichen regionalen Variationen genossen. Ob als gesundes Frühstück, nahrhafte Mahlzeit oder kunstvolles kulinarisches Erlebnis – Porridge und Zhou haben ihren festen Platz in den Esskulturen weltweit gefunden und begeistern Menschen aller Altersgruppen.
Es ist zu wünschen, dass mehr Menschen in Europa chinesischen Zhou (Reis-Congee) für sich entdecken. Denn das Reisgericht ist gesund und ausgesprochen schmackhaft. Es eignet sich zudem speziell für herzhafte Varianten, bei denen einige Menschen im Westen Porridge aus Haferflocken als suboptimal ansehen.
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Artikelbild: Hana Adamaya / Flickr / Rechte
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