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Kulturschock Japan:
7 Besonderheiten im Alltag

29. April 2014 von China-Wiki 2 Kommentare

Japan verfügt über eine große Anziehungskraft bis nach Europa. Die Atom-Katastrophe hat daran nichts geändert, die japanische Gelassenheit im Umgang damit hat Japans Mythos teils noch verstärkt. Zahlreiche Märchen kursieren über den japanischen Alltag für Ausländer – wir haben sieben tatsächliche Besonderheiten für Japan-Neulinge zusammengestellt.

Inhaltsverzeichnis

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  •  1. Linksverkehr in Japan
  •  2. Höflichkeit in Japan
  •  3. Beengtheit in Japan
  •  4. Deftiges japanisches Essen
  • 5. Verniedlichungen in Japan
  •  6. Nur zur Erinnerung: Schuhe ausziehen!
  •  7. Toiletten in Japan

 1. Linksverkehr in Japan

Wer den Flughafen in Japan verlässt, wird zuerst über diese Besonderheit stolpern – wir hoffen, ohne sich zu verletzen. In Japan regiert Linksverkehr, obwohl das Land nie unter britischer Herrschaft stand. Manche erklären die japanische Regelung mit der Tatsache, dass die Briten beim Aufbau des Verkehrsnetzes im 19. Jahrhundert behilflich waren. Andere vermuten den Ursprung in Techniken der Samurai. In jedem Fall sollte man sich innerlich auf den Linksverkehr vorbereiten, um sicher durch den Straßenverkehr zu kommen.

Vorsicht! Linksverkehr in Japan

Vorsicht! Linksverkehr in Japan

 2. Höflichkeit in Japan

In Japan wird man mit Höflichkeitsfloskeln überhäuft – selbst im Bus oder im Supermarkt, von beruflichen und offiziellen Treffen ganz zu schweigen. Auch wenn Sie kein Japanisch können, wird man Ihnen, freundlich floskelnd, danken – für das Betreten eines Ladens, für den Kauf eines Apfels wie auch für das Verlassen des Geschäftes. Am besten nicken Sie freundlich zu alledem ­­– den meisten Ausländern bleibt sprachlich ohnehin nichts anderes übrig. Natürlich kann ein höfliches „Vielen Dank“ (Arigatou gozaimasu ありがとうございます) nie schaden. Bei Treffen mit Respektspersonen sind Verbeugungen bei der Begrüßung nicht ungewöhnlich. Beim ersten Kennenlernen sind sie sehr ausgeprägt, bei späteren Treffen werden sie nur angedeutet. Im Supermarkt muss und sollte man sich hingegen nicht verbeugen. Der Umgang mit Visitenkarten in Japan ähnelt stark der chinesischen Praxis.

 3. Beengtheit in Japan

Die Bilder von überfüllten U-Bahnen sind mittlerweile ein Japan-Klassiker, gerade in der Hauptstadt Tokyo sind die Menschenmengen ein überwältigendes Erlebnis. Jedoch: Häufig geht es trotz der Massen recht gesittet zu. Vergleicht man etwa das Betreten eines Busses oder einer Bahn in Japan mit Drängelszenen aus Deutschland, wird klar, dass eine kleinere Gruppe weit mehr Unruhe stiften kann. Nichtsdestotrotz bleibt für größere oder kräftigere Ausländer in Japan ein Gefühl der Enge allgegenwärtig. Denn vieles ist und bleibt für schmalere und kleinere Menschen konzipiert: Autos, Türen, Stühle, Schuhe und einiges mehr. Ein Highlight sind lange Europäer oder Amerikaner auf kleinen Fahrrädern – was mitunter an die bekannte Nummer aus der Zirkusmanege erinnert. In (besseren) Bussen und Zügen ist hingegen oftmals ausreichender Platz zum Gehen und Sitzen.

Japanisches Essen - nicht nur gesund...

Japanisches Essen – nicht nur gesund…

 4. Deftiges japanisches Essen

Natürlich kann man in Japan insbesondere in traditionellen Restaurants sehr leicht und gesund speisen. Doch nicht überall wird auf eine maßvolle Diät gesetzt. Zwar werden selbst im Imbiss in der Regel Reis und nicht ungesunde Pommes serviert. Indes landet in der normalen Küche häufig fettiges Schwein auf dem Teller oder in der Schale, wenngleich es anders als in Deutschland eher in Streifen und nicht als Haxe oder Schnitzel daherkommt. Die in Japan sehr beliebten Tempura (天ぷら/天麩羅) enthalten Gemüse, Fisch oder Fleisch. Sie werden im Teigmantel frittiert und sind demnach ebenso relativ fetthaltig. Von zweifelhafter Natur sind nicht zuletzt die unzähligen Fertigprodukte, die im Supermarkt anzutreffen sind: Suppen, Snacks und Süßigkeiten sind in vielen Fällen zu geschmackvoll, zu bunt oder zu süß, um noch gesund zu sein.

5. Verniedlichungen in Japan

Was nicht süß ist, wird süß gemacht – das ist offenbar ein Gesetz in Japan. Im Westen sind japanische Comics und Mangas vielen bekannt. Darin geht es zwar auch mal gewaltsam oder ungezogen daher, doch selbst mancher Bösewicht schaut den Leser mit großen Kulleraugen an. Hört man japanische Popmusik oder sieht das dazugehörige Fernsehprogramm an, dann gelangt man in eine schier grenzenlose Seifenblase aus harmonischen Klängen, bunten Farben und bester Stimmung, die den ungeschulten Betrachter schnell überfordern kann. Sogar auf Warnschildern wird mit netten Comicfiguren gearbeitet, was für das westliche Auge widersprüchlich erscheinen mag. (In Kürze wird auf dem ICC-Blog ein Artikel mit interessanten Warn- und Hinweisschildern in Japan veröffentlicht.)

Maskottchen Japan süß

Maskottchen in Japan – wie süß!

 6. Nur zur Erinnerung: Schuhe ausziehen!

Wer sich mit Japan befasst oder schon einmal dort war, kennt diese Phänomen allzu gut. Doch es kann nicht schaden, noch einmal darauf hinzuweisen: In Japan wird kaum eine Gelegenheit ausgelassen, um die Schuhe auszuziehen oder zu wechseln. Wenn Sie eine Sehenswürdigkeit betreten, dann kann es passieren, dass Sie gleich im Eingangsbereich auf Socken umsteigen müssen. Ihre Schuhe lassen Sie dann in Regalen, die eigens dafür bereitstehen. Auch wenn Sie eine heiße Quelle oder einen Tempel besuchen, müssen Ihre Schuhe draußen bleiben. Im privaten Haushalt wird es besonders kompliziert, da man sofort in Hausschuhe gesteckt wird, die aber beim Gang auf die Toilette noch einmal mit Toilettenschlappen ausgetauscht werden müssen. Wenn man mit diesen Klotrettern dann in die Küche oder das Wohnzimmer schreitet, hängt der Haussegen schief. Ob dieses rege Schuhwechseln hygienischer ist als der Gang auf Socken oder Straßenschuhen, sei dahingestellt. Der Fußpilz ist in Japan so oder so ein durchaus bekanntes und verbreitetes Gewächs.

 7. Toiletten in Japan

Viel wurde über das japanische Klo geschrieben, oft vor den Tücken der übermäßig technisierten Toiletten im westlichen Stil gewarnt. Grundsätzlich gibt es nur zweierlei zu beachten: Zum einen gibt es in Japan sowohl Klos zum Hocken (Oberschenkeltraining!) und Klos zum Sitzen (gewohnt gemütlich). Zum anderen sind diese Sitzklos neben einer beheizten Klobrille nicht selten mit weiteren Zusatzfunktionen ausgestattet, die man ignorieren kann. Der Hebel zum Abziehen ist hingegen gewohnt wichtig – und in den allermeisten Fällen dementsprechend einfach zu erkennen.

Noch Fragen?! Oder möchten Sie über ähnliche und ganz andersartige Japan-Erlebnisse berichten? Dann freuen wir uns über einen Kommentar von Ihnen! 

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Kategorie: Alltagskultur Japan, Interkultureller Weltblick Stichworte: Business-Ratgeber, Esskulturen weltweit, Reihe Weltblick

Kommentare

  1. Mani meint

    29. April 2014 um 11:21 am

    Ich finde es wirklich klasse, dass Sie sich all diese Mühe machen und die Informationen aufbereitet für uns präsentieren. Weiter so!

    Antworten
  2. Asta Toril meint

    9. Januar 2017 um 7:58 am

    Ich bin heute auf ihre Seite gestoßen, da ich Informationen über Japan suche und bin begeistert über ihre Informationen. Ich werde diese Seite mit einfügen in meine Vorstellung der 193 Mitgliedstaaten der UNO, heute ist als 85. Land Japan auf meiner Liste im FB Blog.

    Es grüßt Asta Toril

    Antworten

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