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Wandel deutscher Chinabilder im 20. Jahrhundert

26. März 2013 von China-Wiki 3 Kommentare

In dieser dreiteiligen Reihe wird ein Überblick zu den deutschen Chinabildern von den Anfängen bis in die Gegenwart gegeben. Wie viel wussten und wissen die Deutschen tatsächlich über das Reich der Mitte? Im zweiten Teil geht es um die deutschen Chinabilder im Laufe des 20. Jahrhunderts…

Im ersten Artikel der Reihe wurden die frühen Chinabilder in Deutschland vorgestellt. Die dominierenden Wahrnehmungsmuster waren Verbrüderung, Verklärung und Verachtung. Literarisch verarbeitet wurden üble Chinaklischees zum Beispiel bei Karl May, der bis heute in Deutschland sehr beliebt ist.

Betrachtet man die deutsche Chinawahrnehmung ab dem 20. Jahrhundert, lassen sich ebenfalls drei Hauptströmungen ausmachen, die größtenteils negativer Natur waren. Weiterhin wurde die „Gelbe Gefahr“ heraufbeschworen, da das chinesische Massenvolk ins Ausland ströme oder wenigstens daheim die Ressourcen der Welt verbrauche.

Inhaltsverzeichnis

  • Von der Gelben zur Roten Gefahr
  • Angst und Euphorie angesichts Chinas Wirtschaftsmacht
  • Medien mit Reizthemen und Tunnelblick
  • Neu! Deutsch-chinesischer Knigge mit Kulturspiegel

Von der Gelben zur Roten Gefahr

Seit Gründung der Volksrepublik China, im Deutschen auch „Rotchina“ genannt, wurde ferner vor einer kommunistischen Bedrohung gewarnt. Diese Tendenz wurde durch die Position Deutschlands im Spannungsfeld zwischen den Großmächten Russland und Amerika in der Folgezeit angeheizt, ließ dann zeitweilig nach, verschwand indes niemals ganz.

Die Mao-Bibel – hier in China – war einst auch in Deutschland sehr beliebt

Skurril wirkt dabei die Tatsache, dass sich viele Deutsche in der Studentenbewegung der 1968er mit der Mao-Bibel ausrüsteten, da sie auf die Umsetzung idealer politischer Verhältnisse in der chinesischen Ferne hofften. Heute gibt das freilich kaum jemand in Deutschland zu – hier und da taucht dennoch ein Foto mit der Bibel auf.

Angst und Euphorie angesichts Chinas Wirtschaftsmacht

Ein weiteres Gefahrenpotential wird bis heute in Chinas wirtschaftlichem Einfluss gesehen. In jüngerer Zeit wurde dies im Bereich der grünen Energie sehr deutlich, als man China, das lange als Werkbank einfacher Billigprodukte gesehen wurde, für den Niedergang der deutschen Solarbranche verantwortlich machte.

Das Angstbild einer wirtschaftlichen Übermacht Chinas geht in seinen Grundzügen bis in die Reform- und Öffnungsphase der Volksrepublik zurück. In Deutschland wechselte sich die Angst auch regelmäßig mit Euphorie ab, weil deutsche Wirtschaftsakteure in hohem Maße am chinesischen Wachstum teilhatten und -haben.

Medien mit Reizthemen und Tunnelblick

Westliche Medien reproduzieren, variieren und multiplizieren heutzutage diese drei farbenfrohen, aber letztlich doch düsteren Gefahren, mit denen China in Verbindung gebracht wird. Die deutsche Berichterstattung ist in den letzten Jahren zwar vielseitiger und ausgewogener geworden, dennoch bleiben Informationen über China sehr selektiv mit einem Hang zur Ablehnung.

Dies ist nicht nur deshalb tragisch, weil dem Reich der Mitte damit ein Negativklischee anhaftet, das oftmals nicht ganz – und manchmal überhaupt nicht – gerechtfertigt ist. Dass die sogenannten Qualitätsmedien in Deutschland auf den alteingetretenen Pfaden der Chinakritiker mitsamt den üblichen Reizthemen marschieren, ist aus einem weiteren Grund bedauerlich: Dadurch wird häufig versäumt, auf diejenigen Probleme und Entwicklungsfelder in China einzugehen, die weitaus aktueller sind und mittlerweile in den chinesischen Medien offener diskutiert werden.

Neu! Deutsch-chinesischer Knigge mit Kulturspiegel

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Lesen Sie im dritten und letzten Teil der Reihe, welche Auswirkungen die deutschen Chinabilder speziell auf den Kulturaustausch zwischen Deutschland und China haben.

Haben Sie Fragen zu diesem Thema? Möchten Sie sich mit einem interkulturellen Training auf den Einsatz in China vorbereiten? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

 

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Kategorie: Chinabilder Deutschland, Chinas Image, Chinesen in Deutschland Stichworte: China-Berichterstattung, Deutschland und China, Image Chinas, Klischees über China

Kommentare

  1. Tillmann Hänisch meint

    28. März 2013 um 11:37 pm

    ich denke, daß unser deutsches bild von china vor allem durch die usa geprägt ist. da wird bei jedem wahlkampf die rote gefahr ausgekappt. und danach wieder fein säuberlich verstaubt – man möchte ja nicht den kreditgeber langfristig verstimmen;)

    Antworten
  2. MaGuang meint

    29. März 2013 um 11:17 am

    Ich wusste nicht von die Rote Bibel-Fans in DEutschland! Kann man sich noch auf Deutsch kaufen? Ich schaue in Amazon…

    Antworten
  3. Bokdan meint

    19. November 2014 um 4:05 pm

    In Deutschland gilt Seehofer als Axt im Walde, in China ist er gleich das Opfer. Hut ab! Bei 1,3 Mrd. hätte ich als Chinas Regierungschef auch Panik auf öffentlichen Plätzen, was natürlich nicht den Quatsch im land rechtfertigen soll.

    Antworten

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