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Kulturschock auf Chinesisch:
9 Dinge, die man in China beachten sollte

27. Dezember 2012 von China-Wiki 3 Kommentare

Inhaltsverzeichnis

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  • Chinaland = Wunderland?
  • Erste Hilfe für den ersten Chinaeinsatz
    • Allgemeines
    • 1. Menschen: Chinas Bevölkerung – an Feiertagen…
    • 2. Sprache: 我不会说英语。(„Ich spreche kein Englisch.“)
    • 3.  Essen: „In China essen sie Hunde!“
    • Zwischenmenschliches
    • 4. Soziale Kontakte: „Vitamin B“ auf Chinesisch?
    • 5. Geschenkkultur: „Nur eine Kleinigkeit…“
    • 6. Höflichkeit: Gesetz der Straße
    • China-Vorbereitung mit dem neuen Knigge
    • Geschäftliches
    • 7. Geschäftsessen: Erst die Arbeit?
    • 8. Verhandlungen: Fakt und Fiktion
    • 9. Konflikte: Deutschland vs. China

Chinaland = Wunderland?

Marco Polo (ca. 1254-1324), der es vielleicht gar nicht bis nach China geschafft hatte, beeinflusste mit seinem Bericht über das Reich der Mitte ganz Europa. Dabei hatte er ganz offenbar auch Hörensagen und Phantastereien über China einfließen lassen, um die Leser zu unterhalten und zu schockieren. In Deutschland, sei es in Unterhaltungsliteratur oder in Pressemedien, wird das chinainteressierte Publikum bis heute mit dem Charme, aber auch mit vermeintlich abstoßenden Facetten und skurrilen Seiten des ostasiatischen Riesen angelockt.

Erste Hilfe für den ersten Chinaeinsatz

Viele der Besonderheiten, die im Westen mit China verbunden werden, sind übertrieben dargestellt oder längst kein Thema mehr im Land selbst. Nichtsdestotrotz: Wer es heute wirklich bis ins Reich der Mitte schafft, wird – je nach Aufenthaltsdauer – mit großen kulturellen und sozialen Unterschieden konfrontiert. Schon Geschäftsreisende und Urlauber auf Chinareise, die nur eine kurze Zeit in China bleiben, werden sich über einiges wundern. Ein wenig Vorwissen kann helfen, um die Eingewöhnung zu erleichtern und größere Missverständnisse fernab der Heimat zu vermeiden:

Skyline der Wirtschaftsmetropole Shanghai

Allgemeines

1. Menschen: Chinas Bevölkerung – an Feiertagen…

Dass Chinas Bevölkerung riesig ist, dürfte den meisten bekannt sein. Hautnah ist es dennoch immer wieder ein besonderes Erlebnis, wie viele Menschen sich auf engem Raum einander vorbei bewegen können. Insbesondere in der Rush Hour sowie an Feiertagen sollte man in öffentlichen Verkehrsmitteln mit einem großen Ansturm rechnen. Die vergleichsweise günstige Fahrt mit dem Taxi kann helfen, ihn zu vermeiden, endet aber oft im Stau.

2. Sprache: 我不会说英语。(„Ich spreche kein Englisch.“)

Es heißt, in Frankreich könnten viele, doch möchte niemand Englisch sprechen – was davon stimmt, sei dahingestellt. In China hat sich das durchschnittliche Englischniveau in den letzten Jahren zwar enorm verbessert, dennoch sollte man im Taxi oder Restaurant nicht erwarten, dass man mit Englisch sehr weit kommt. Unterwegs helfen vor allem Visitenkarten mit den notwendigen Adressen auf Chinesisch.

3.  Essen: „In China essen sie Hunde!“

In den verschiedenen Regionen Chinas finden sich auch einige Delikatessen, die beim westlichen Feinschmecker zu Befremden oder gar Ekel führen. Hundefleisch sieht man nur äußerst selten auf dem Tisch, Hühnerfüße in der Suppe kann man demgegenüber durchaus vorfinden. Grundsätzlich wird man in China aber sowohl vegetarisch als auch mit einer Vorliebe für die im Westen üblichen Fleischsorten auf seine Kosten kommen.

Hühnerfüße als Leckerbissen im Supermarkt

Zwischenmenschliches

4. Soziale Kontakte: „Vitamin B“ auf Chinesisch?

Mittlerweile ist der Begriff Guanxi 关系 (etwa „Beziehungen“) auch im Westen vielen bekannt. Er beschreibt die mehr oder weniger komplizierten, aber immer gleich wichtigen Netzwerke in China. In der Tat helfen die richtigen Kontakte im Reich der Mitte dabei, beruflich und geschäftlich Fuß zu fassen und erfolgreich zu sein. Oft reicht es schon, den Freund eines Freundes zu kennen…

5. Geschenkkultur: „Nur eine Kleinigkeit…“

Im Austausch mit Chinesen wird man schnell merken, wie wichtig kleine Aufmerksamkeiten und größere Geschenke sein können. Die meisten Anlässe unterscheiden sich kaum von westlichen Gewohnheiten, nur dass man in China öfter – z.B. beim Kennenlernen oder bei Besuchen – ein Präsent überreicht und dessen Bedeutung dann bescheiden herunterspielt. Da es einige Tabus, wie etwa Armbanduhren, gibt, sollte man sich vorher von Chinakennern beraten lassen.

6. Höflichkeit: Gesetz der Straße

Ist man in China auf der Straße unterwegs, wundert man sich bisweilen über die rauen Umgangsformen, Schlange stehen kann zur Geduldsprobe werden, Höflichkeiten sucht man oft vergebens.Das Benehmen ändert sich jedoch schlagartig, wenn eine übergeordnete Organisation die Menschen verbindet, die miteinander zu tun haben. In der Universität, der Firma oder der Familie wird Höflichkeit in Sprache und Handeln sehr hervorgehoben. Besonders wichtig ist dabei das Senioritätsprinzip.

China-Vorbereitung mit dem neuen Knigge

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Geschäftliches

7. Geschäftsessen: Erst die Arbeit?

In Deutschland folgt das Vergnügen bekanntlich der Arbeit, in China ist es jedoch wichtig, sich in Ruhe kennenzulernen, bevor man zum Geschäftlichen übergeht. Wird man eingeladen, sollte man Zeit wie auch Appetit mitbringen und sich darauf vorbereiten, auch ein wenig über Privates zu plaudern (Familie, Touristisches, Hobbies). Kritische (politische) Themen sind in solchen Situationen zu vermeiden. Was Tischmanieren anbelangt, ist man in China gegenüber Ausländern in der Regel sehr tolerant.

8. Verhandlungen: Fakt und Fiktion

Verhandlungen mit Chinesen sind ein Thema für sich. Horrorgeschichten, die in mancher Ratgeberliteratur kursieren, sind häufig übertrieben und in vielen Fällen unterscheiden sich die chinesischen Techniken dank der Globalisierung mittlerweile nicht allzu stark von den westlichen. Dennoch ist es sinnvoll, sich mit Expertenrat gut auf Geschäftsverhandlungen vorzubereiten, um unangenehme Überraschungen zu umgehen. Mit einer umfassenden Vorbereitung der chinesischen Verhandlungspartner kann man in jedem Fall auch rechnen.

9. Konflikte: Deutschland vs. China

Ein großer Kulturunterschied zwischen Ost und West besteht noch immer im Umgangmit Konflikten. Deutsche, die eine direkte Aussprache kennen und schätzen, sollten auf die chinesische Art gefasst sein, Konflikten aus dem Weg zu gehen und Probleme – wenn überhaupt – nur sehr behutsam und im kleinen Kreis zu thematisieren. Nur so ist in der chinesischen Kultur das berühmte „Gesicht“ (mianzi 面子) zu wahren. Um fit in diesen Verhaltensregeln zu werden, kann ein interkulturelles China-Training sehr hilfreich sein.

Möchten Sie über Ihre Erfahrungen in China berichten? Kennen Sie weitere Aspekte, die Sie in diesem Kontext bedeutsam finden? Dann kommentieren Sie gerne den Artikel.  

Wenn Sie sich oder Ihre Mitarbeiter auf einen Chinaeinsatz vorbereiten wollen oder ein interkulturelles Training für Ihre internationale Belegschaft in Deutschland benötigen, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf: https://china-wiki.de/deutsche-unternehmen

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Kategorie: China Business, Chinesen in Deutschland Stichworte: China-Skills, Deutsche in China, Deutschland und China, Interkulturelle Kompetenz

Kommentare

  1. Yvo Wüest meint

    13. Mai 2013 um 7:06 pm

    Danke für Ihren aufschlussreichen Kommentar.

    Ich habe als Trainer selber beruflich in China und mit Chinesen zu tun, dabei geht es um die Schulung von technischen Fachleuten und Ingenieuren in didaktischer Reduktion und Präsentationstechnik.

    Ich kann bestätigen, dass die Kultur des gemeinsamen Essens von den Chinesen hoch geschätzt wird. Da ich selber gerne koche, zuhöre und Fragen stelle, kommt ein Gespräch mit chinesischen Partnern sehr leicht in Schwung und öffnet Türen auf für geschäftliche Belange.

    „Mianzi“, oder das Gesicht wahren…ist tatsächlich ein Schlüsselelement für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Für mich heisst dies beispielsweise in Trainingssituationen, dass ich wohl per Video die Auftritte der chinesischen Partner aufzeichnen kann, aber anschliessend in der Auswertung die Clips nur einzeln mit den Teilnehmern analysiere und sehr zurückhaltend kommentiere.

    Mit deutschen oder schweizerischen Trainingsteilnehmern kann ich in der Regel ohne Umschweife Stärken und Schwächen ansprechen; in China hilft es, sanft und mit bildhafter Sprache auf Verbesserungsmöglichkeiten hinzweisen, damit diese -vorallem von Kaderleuten- akzeptiert und angenommen werden können.

    Yvo Wüest
    Dozent und Studienleiter aeB Schweiz – Akademie für Erwachsenenbildung

    Antworten
    • admin meint

      13. Mai 2013 um 8:20 pm

      Sehr geehrter Herr Wüest,

      vielen Dank für Ihren interessanten Kommentar und Ihre umfassenden Erfahrungen! Weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit!

      Mit herzlichen interkulturellen Grüßen
      Ihr ICC-Team

  2. Daniela Neumann meint

    2. August 2018 um 12:05 am

    Ich reise zwar nur als Tourist nach Peking und Shanghai, habe aber mit großem Vergnügen Ihre interessanten und kurzweiligen Informationen über China und seine Eigenarten gelesen.

    Antworten

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