Ein interkulturelles Training Deutschland erleichtert ausländischen Mitarbeitern den Start im deutschen Unternehmen. Im ersten Teil der Reihe wurden bereits Ansätze, Einsatzgebiete und Zielgruppen der Trainings besprochen. Dieser Artikel geht auf die typischen Themenfelder eines Deutschland-Seminars ein und gibt Tipps für die Vorbereitung und Durchführung.
Ein interkulturelles Training Deutschland wird möglichst an das Publikum angepasst. Was ist das Ziel des Trainings? Ist dies die Vorbereitung für ein kurzes Projekt oder soll die Schulung als Einstieg für einen längeren Aufenthalt in Deutschland dienen? Über welche Vorkenntnisse verfügen die Teilnehmenden und wie international ist die Gruppe? Wenn diese Fragen geklärt sind, können die Themen für das Training ausgewählt werden. Einige beispielhafte Themengebiete seien im Folgenden vorgestellt:
Themen für ein interkulturelles Training Deutschland
Image der Deutschen: Pünktlich, ernsthaft, präzise?
Ein guter Einstieg in ein Deutschland-Training ist ein Brainstorming über Deutschlands Image. Über Deutsche gibt es im Ausland einige negative Klischees, aber auch viele positive Bilder. Das hängt mit der gemeinsamen Geschichte der Länder zusammen. Zudem nehmen die Medien im jeweiligen Land darauf großen Einfluss. In internationalen Gruppen ist es besonders interessant, gemeinsam zu erkennen, dass der Blick ins Ausland ebenfalls viel mit dem Heimatland und der eigenen Kultur zu tun hat. Ganz kann niemand auf Stereotype verzichten, doch sie dürfen nicht zur ernsthaften Belastung für die Zusammenarbeit werden. Um das zu vermeiden, hilft es, sie in entspannter Atmosphäre – z.B. in spielerischen Übungen – zu besprechen und zu hinterfragen.
Klassiker der Kommunikations- und Arbeitskultur in Deutschland
Es gibt freilich nicht die deutsche Unternehmenskultur – genauso wenig gibt es den Deutschen. Doch zeigen Untersuchungen und Umfragen, dass es bestimmte Merkmale in der deutschen Arbeitskultur und Kommunikation gibt, die relativ konstant mit anderen Kulturen im Kontrast stehen. Hierzu gehören eine vergleichsweise direkte Kommunikationsart, der Hang zur gründlichen Planung sowie eine starke Orientierung an Regeln und Normen in Deutschland. Auch die Trennung zwischen Privatem und Beruflichem wird zu den deutlichen Unterschieden gezählt. Nicht zuletzt lässt sich in Ländern wie Deutschland der Fokus auf der Sach- anstatt auf der Beziehungsebene beobachten. Diese Merkmale können je nach Heimatland sehr ungewohnt für Deutschland-Neulinge sein. Die Teilnehmenden in einem interkulturellen Training Deutschland werden für diese und weitere Eigenschaften sensibilisiert. Praktische Übungen helfen dabei, ein erstes Gefühl für die Kommunikation und Zusammenarbeit in der neuen Heimat zu bekommen. Erfahrungsgemäß werden dadurch die ansonsten in den ersten Monaten üblichen Unsicherheiten und Konfliktpotentiale spürbar reduziert.
Deutschland-Training: Tipps für Vorbereitung und Durchführung
In einem früheren Beitrag wurde bereits sechs Tipps für die Planung und Umsetzung interkultureller Maßnahmen gegeben. Darin findet sich unter anderem die Empfehlung, mit einem Stammtrainer zusammenzuarbeiten.
Noch einmal: langfristige Zusammenarbeit mit Stammtrainer
Am Beispiel eines Deutschland-Seminars kann dies wie folgt erklärt werden: Der Trainer kann sich durch die regelmäßige Kooperation zum einen ein gutes Bild vom deutschen Unternehmen und dessen Arbeitskultur machen, das er in seine Training einfließen lässt. Zum anderen ist es somit auch möglich, mit den ausländischen Trainingsteilnehmenden im Gespräch zu bleiben. Wobei hat das Training geholfen? Welche Themen gilt es, noch stärker zu behandeln? In einer langfristigen Zusammenarbeit fällt es dem Trainer leicht, diese Erfahrungen und Wünsche zu berücksichtigen.
Heimatland und Muttersprache berücksichtigen
Länderspezifische Trainings dürfen keine Kulturen oder Länderkombinationen isolieren. Es geht schließlich nicht darum, die deutsche Kultur als Sonderfall zu betrachten. Viele Aspekte interkultureller Kommunikation können auf andere Kulturen und Kulturkontakte übertragen werden. Auch das Heimatland der Teilnehmenden ist nicht als Sonderling zu behandeln, z.B. indem man erklärt, alle Franzosen hätten Probleme mit dieser oder jener Eigenschaft der Deutschen. Dennoch ist es hilfreich, wenn der Trainer sich mit der Heimatkultur der Seminarteilnehmenden auskennt, um besser auf diese zugehen zu können. Denn es gibt bestimmte Probleme, die recht häufig in bestimmten Länderkombinationen auftreten, beispielsweise Direktheit vs. Indirektheit im deutsch-englischen Austausch. Hiermit hängt ein sprachlicher Aspekt zusammen. In manchen Fällen ist es von Vorteil, wenn der Trainer auch die Muttersprache der Teilnehmenden beherrscht. Die Sprachbarriere in Seminaren wird noch immer unterschätzt. Die Erfahrung zeigt, dass es den Teilnehmenden bisweilen leichter fällt, in der Muttersprache ihre Sorgen oder Bedürfnisse zu äußern. Hier ist es Aufgabe der Trainerin, empathisch zu moderieren.
Keine Einbahnstraße: Trainings für internationale Gruppen
Ein interkulturelles Training Deutschland ist eine freundliche Geste, um die ausländischen Mitarbeiter in der neuen Heimat willkommen zu heißen. Natürlich wird von ihnen erwartet, dass sie sich hier Schritt für Schritt integrieren und anpassen. Doch auch für die Gastgeber empfiehlt sich ein interkulturelles Training, um im internationalen Team einen positiven Beitrag zu leisten. Wenn auf beiden Seiten eine Sensibilität für die eigene und für andere Kulturen hergestellt ist, steht der erfolgreichen Zusammenarbeit nichts mehr im Weg. Im nächsten Teil der Reihe werden konkrete Übungen am Beispiel eines interkulturellen Trainings Deutschland für chinesische Mitarbeiter vorgestellt.
Haben Sie Interesse an einem interkulturellen Training Deutschland auf Deutsch, Englisch oder Chinesisch? Möchten Sie Ihr internationales Team interkulturell sensibilisieren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.
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