In China als absoluter Internet-Star gefeiert, ist der Name von Jack Ma in Deutschland vielen noch unbekannt. Wer ist dieser Mann und was hat es mit seiner Unternehmensgruppe Alibaba auf sich? Wir geben einen kleinen Überblick.
Jack Ma, eigentlich Ma Yun 马云, und die Alibaba Group stehen für wirtschaftliche Superlative. Die Zahlen? Der Online-Unternehmer Jack Ma war 2014 im Milliardärsreport der Nachrichtenagentur Bloomberg der reichste Chinese. Das Vermögen des Gründers von Chinas größter Plattform für Online-Business- und -Shopping belief sich im August 2014 auf umgerechnet ca. 16,5 Milliarden Euro. Das war noch vor dem Börsengang des Internet-Riesen: Ende 2014 erklärte der besagte Milliardärsreport, dass Jack Ma im abgelaufenen Jahr auch derjenige Milliardär mit dem deutlichsten Zugewinn von allen war. Vor allem dank des Börsenganges von Alibaba in New York konnte der reichste Mann Asiens sein Vermögen um stolze 687,8 Prozent ausbauen. Er lag mit seinen aktuellen 28,4 Milliarden US-Dollar nur noch hinter den Erstplazierten aus den USA: Bill Gates (86,6 Mrd. Dollar) und Warren Buffett (73,8 Mrd. Dollar).
Vom Englischlehrer zum exzentrischen Online-Helden
Jack Ma wurde 1964 in der südchinesischen Stadt Hangzhou geboren. Er arbeitete als Englisch-Dolmetscher und führte ausländische Touristen in Peking herum. Zwischenzeitlich konnte er nicht einmal einen Job finden. Im Jahr 1999 startete Ma – wie es sich für spätere Superunternehmer gehört – im kleinen Rahmen sein zukunftsweisendes Geschäftsprojekt. Mit 17 Mitarbeitern gründete er die erste Internet-Handelsplattform Chinas – getauft wurde diese Alibaba. 2003 startete Alibaba ein Internet-Aktionshaus namens Taobao ebenso wie das Zahlungssystem Alipay. Mittlerweile ist Alibaba die wohl größte IT-Firmengruppe Chinas, Jack Ma ist der charismatische Mann an der Spitze. Über seinen Führungsstil ranken sich einige Legenden: Ma entscheide beispielsweise immer aus dem Bauch heraus. Er wird in China dafür gefeiert, eBay besiegt zu haben. Bei den riesigen Betriebsfesten von Alibaba tritt er schon einmal als Sänger verkleidet auf, um Lieder aus „Der König der Löwen“ zu singen.
Alibaba in New York – größter Börsengang aller Zeiten
Alibabas erster Versuch an der Börse scheiterte. 2007 wagte die Handelsplattform den Schritt an die Hongkonger Börse. Doch aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise musste Alibaba die eigenen Aktien ein Jahr später zurückkaufen. 2012 verabschiedete sich Ma vorerst von der Börse. Im Jahr 2014 klappte der Börsengang hingegen besser. Dem chinesischen Online-Giganten gelang der bislang größte Börsengang aller Zeiten. Bei der Erstnotierung schoss die Alibaba-Aktie von 68 US-Dollar (Ausgabepreis) auf 92,70 Dollar hoch. Das Unternehmen verteilte insgesamt 368 Millionen Anteilsscheine – die erreichten Einnahmen lagen bei 25 Milliarden Dollar. Facebook hatte es im Jahr 2012 nur auf rund 16 Milliarden Dollar geschafft.
Alibabas und Jack Mas Zukunft in Deutschland
Die deutsche Version von Alibaba stellt bisher nicht alle Nutzer zufrieden. Kritikpunkte sind unter anderem schlechte Übersetzungen und technische Probleme. Die rechtlichen Bestimmungen bleiben vage, weshalb die Plattform Betrüger aus aller Welt anzieht. Dies mögen jedoch nur Kinderkrankheiten sein – langfristig wird wohl auch der deutsche Online-Handel von Alibaba beeinflusst werden. Genug Geld für Investitionen auf den westlichen Märkten hat das chinesische Unternehmen längst gesammelt. Zwar ist der Bekanntheitsgrad der Person Jack Ma hierzulande noch niedrig. Doch auch das könnte sich bald ändern. Für die CeBIT 2015 wurde eine Innovationspartnerschaft zwischen China und Deutschland mit China als offiziellem Partnerland angekündigt. Und für die Eröffnungsrede konnte – wer wohl – Jack Ma gewonnen werden. Man darf gespannt sein, ob der dann auf der Bühne chinesische Kampfkunst, westliche Musicals oder doch eine neue Überraschung präsentieren wird. Zuzutrauen ist diesem Mann fast alles.
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