Das Zusammentreffen mit einer anderen Kultur gestaltet sich nicht immer einfach. Dies gilt besonders, wenn es sich um so andersartige Kulturen wie die chinesische und die deutsche handelt. Konflikte können leicht entstehen. Um diese möglichst zu vermeiden, ist es wichtig, mit einer positiven Einstellung an ein Treffen der Kulturen heranzugehen. Hierzu möchten wir Ihnen heute einen kleinen interkulturellen Leitfaden an die Hand geben.
Offenheit
An erster Stelle steht die Fähigkeit, sich auf eine andere Kultur, neue Ideen, Bräuche und Gepflogenheiten einzulassen. Wer die eigene Kultur zum Standard erklärt und als unumstößliche Wahrheit ansieht, der wird sich mit dem Einfügen in eine andere schwer tun. Offenheit gegenüber Neuem statt innerem Widerstand erleichtert die Begegnung mit anderen Kulturen ungemein.
Andersartigkeit erwarten
Bei manchen bleibt beim Chinabesuch der so oft angekündigte Kulturschock komplett aus. Der Grund dafür: Sie haben sich innerlich darauf vorbereitet, dass alles anders sein würde als in der Heimat. Auf diese Weise wird die Erwartung komplett erfüllt. Mit einer solchen Haltung erliegt man nicht der Versuchung, der anderen Kultur die eigenen Vorstellungen überstülpen zu wollen, sondern kann sie als etwas eigenes stehen lassen.
Gemeinsamkeiten suchen
Bei allen Unterschieden lässt sich immer auch eine gemeinsame Basis finden. Oftmals begeistern sich Menschen verschiedener Kulturkreise für die gleichen Dinge. Fußball ist beispielsweise ein Kulturgut, das in vielen Ländern, China eingeschlossen, geschätzt und mit Interesse verfolgt wird. Wer nach gemeinsamen Themenfeldern Ausschau hält, dem bietet sich Gelegenheit zur Verknüpfung.
Verstehen anstatt Bewerten
Das oberste Ziel bei der interkulturellen Kommunikation sollte immer erst das Verständnis sein. Eine starre Bewertung des Anderen als richtig oder falsch erschwert das gegenseitige Kennenlernen. Vielmehr sollte man zuerst die Beweggründe der anderen Seite erforschen. Auf diese Weise können Missverständnisse vermieden und Begegnungen lehrreich gestaltet werden.
Sich und anderen Fehler erlauben
Zum Thema Missverständnisse: Da es im zwischenmenschlichen Kontakt unvermeidlich und für den Lernerfolg sogar zwingend nötig ist, Fehler zu machen ist es zugleich wichtig, diese verzeihen zu können. Das gilt für das eigene Verhalten wie auch für das des Gegenübers. Im Zweifel sollte man erst einmal zugunsten des Angeklagten entscheiden. Nur in seltenen Fällen ist es böse gemeint.
Interesse signalisieren
Gerade wenn es um China geht, lohnt es sich, zumindest rudimentäre Sprachkenntnisse zu besitzen. Das signalisiert Wertschätzung und die Bereitschaft, sich in die andere Kultur einzufügen. Die persönliche Erfahrung zeigt beispielsweise, dass gerade Chinesen der älteren Generation es sehr schätzen, wenn Besucher aus dem Westen wenigstens ein paar Brocken der Landessprache beherrschen. Schon mit einem einfachen „Ni hao“ 你好, „Xiexie“ 谢谢 oder „Zaijian“ 再见 kann man dem einen oder anderen ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.
Fachkenntnisse aneignen
Neben diesen generellen Richtlinien hilft es selbstverständlich auch, sich speziell auf die Zielkultur vorzubereiten. Dabei sollte man von Stereotypen, wie sie oft in den Medien vorherrschen, Abstand nehmen. Am besten sucht man den Kontakt zu Menschen, die bereits Erfahrung mit dem Zielland gesammelt haben oder gebürtig von dort stammen. Spezielle Kurse zur interkulturellen Kommunikation sind hier ebenso hilfreich. Das gilt natürlich nicht nur für das Zielland China.
Wie bereiten Sie sich innerlich auf andere Kulturen vor? Womit haben Sie besonders gute Erfahrung gemacht? Welche Gemeinsamkeiten haben Sie mit Menschen anderer Kulturkreise entdeckt? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar.
Haben Sie Interesse an einem interkulturellen Training, um sich oder Ihre Mitarbeiter für China und den deutsch-chinesichen Austausch vorzubereiten? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.
Bildquelle: flickr
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