Die Volksrepublik China zählt nicht zu den klassischen Auswanderzielen der Deutschen. Zwischen 2005 und 2014 zogen offiziell nur rund 25.500 Deutsche nach China. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum emigrierten rund 137.200 Deutsche in die USA.
Besonders Investoren, Manager und Fachkräfte haben in China gute Chancen auf Weiterentwicklung und gute Arbeitsstellen, die chinesische Wirtschaft boomt schließlich. Auch landschaftlich und kulturell hat das Land vieles zu bieten, was die Auswanderung noch attraktiver macht. Um langfristig nach China zu ziehen ist ein Arbeitsvisum nötig, dass man nur durch die Einladung einer in China ansässigen Firma erhalten kann.
Wie erhält man das Arbeitsvisum für China?
Ab sechs Monaten Aufenthalt und Arbeiten im Land muss es beantragt werden und kann für den Antragssteller und seine Familie ausgestellt werden. Um das Visum zu erhalten muss neben der Einladung des Arbeitgebers auch ein Gesundheitszeugnis mit einem HIV-Test vorgelegt werden. 30 Tage nach Ankunft in China muss dann Meldung beim Ministerium für Arbeit und soziale Sicherung gemacht werden, um die tatsächliche Arbeitserlaubnis zu erhalten, die dann für ein Jahr gültig ist. Die Arbeitserlaubnis beziehungsweise das Visum kann nicht verlängert werden nach Ablauf dieses Jahres, sondern es muss dann ein neues Visum beantragt werden. Eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis ist nur schwer zu bekommen. Langfristige Arbeit in einem chinesischen Unternehmen oder ein großes Investment können dazu berechtigen, dauerhaft in China zu bleiben.
Lebenshaltungskosten im Schnitt günstiger als in Deutschland
Eine Auswanderung nach China ist sowohl für einen deutschen Arbeitgeber möglich, der in China Geschäfte macht, als auch mit einer Anstellung bei einem chinesischen Arbeitgeber. Das Gehalt wird sich allerdings signifikant unterscheiden und bei einem chinesischen Arbeitgeber meist deutlich geringer ausfallen als bei einem deutschen oder europäischen. Grundsätzlich sind die Lebenshaltungskosten in China günstiger als in Deutschland, in den großen Boom-Städten Peking, Shanghai oder Hongkong müssen Auswanderer allerdings mit sehr hohen Mieten und deutlich höheren Lebenshaltungskosten als in ländlichen Bezirken rechnen.
Mandarin als Schlüssel zu einem sozial integrierten Leben
Um in China langfristig Fuß zu fassen, ist es wichtig, die chinesische Sprache zu beherrschen. Zwar wird man sich in einem internationalen Geschäftsumfeld auch auf Englisch verständigen können, um im Land aber auch Anschluss zu finden und sich zu Hause zu fühlen, sollte aber Mandarin gelernt werden. Da es sich um eine sehr schwere Sprache handelt, sollte so früh wie möglich damit begonnen werden.
Personen aus folgenden Berufsgruppen haben gute Chancen in China schnell einen Job zu finden:
- Betriebswirte
- Lehrer und insbesondere Englischlehrer
- Ingenieure
- IT-Spezialisten
- Wissenschaftler
Bei der Wohnungssuche hilft ein Makler
Um in China eine Wohnung zu finden, kann ein Makler beauftragt werden, sofern der Arbeitgeber einen bei der Suche nicht unterstützt. Wohnraum in China reicht von sehr einfachen Unterkünften bis hin zu luxuriösen Appartements, die dann auch einen entsprechenden Preis haben. Früher gab es Wohnungen, die Ausländer nicht beziehen durften und die Chinesen vorbehalten waren, diese Bestimmungen wurden gelockert und Ausländer dürfen mittlerweile überall wohnen, außer in Häusern oder Wohnungen, die dem chinesischen Militär gehören.
Wer den Umzug nach China geschafft hat, muss dann vor Ort eine Steuerkarte beantragen, sofern er sich mehr als 183 Tage im Jahr dort aufhält und dort arbeitet. Ab einem Einkommen von etwa 14.500 € im Jahr muss auch eine Steuererklärung eingereicht werden, was entweder der Arbeitgeber erledigt, oder der Arbeitnehmer mit entsprechender Hilfe eines Steuerberaters. Um ein China ein Bankkonto zu eröffnen, auf das das Gehalt eingezahlt werden kann, müssen der Reisepass, das Visum und der Nachweis des Wohnsitzes in China vorgelegt werden.
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Krankenversicherung und Autofahren
Eine Pflicht zur Krankenversicherung besteht in China nicht, dennoch ist es unbedingt ratsam eine Krankenversicherung für langfristige Aufenthalte abzuschließen. Viele Arbeitgeber bieten ihren Angestellten die Möglichkeit zur Versicherung an, dann ist zumindest die Grundversorgung abgedeckt. Ratsamer ist eine private Versicherung, wenn auch kostspieliger. Hier sollten die verschiedenen Angebote und Leistungen gründlich verglichen werden. Wer in China Autofahren möchte, der muss einen chinesischen Führerschein beantragen. Sowohl der europäische als auch ein internationaler Führerschein gelten in China nicht. Für die Beantragung des chinesischen Führerscheins müssen der europäische Führerschein und ein Gesundheitszeugnis vorgelegt werden. Auch muss eine theoretische Prüfung abgelegt werden. Personen, die den Führerschein noch keine drei Jahre besitzen, müssen sogar eine praktische Fahrprüfung ablegen.
Neues Land, neues Glück
Auswandern nach China ist mit einem Job und einer Einladung durch den Arbeitgeber kein Problem. Einige Dinge funktionieren in China anders als in Deutschland und bedeuten für Auswanderer erst einmal eine Umstellung. Diese neue Herausforderung ist aber das, was viele Auswanderer suchen und in einer so fremden Umgebung bieten sich viele neue Chancen und Perspektiven, die es gilt anzunehmen.
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Entsendung nach China: Chance und Herausforderung auch für den Partner
Marc Weber meint
Auswandern nach China ist nur dann gut, wenn man über seinen Arbeitgeber dorthin gehen kann, und der dann alle Probleme für einen lösen kann. Die Hürden in Bezug auf die Kultur sind leider unüberwindlich. Das fängt an bei der Sprache, geht weiter über das Tagtägliche, und bis in den Bereich der Geisteskultur. Selbst bei einer Partnerin wird man nie wirklich Anschluss erhalten, denn das Wort der Mutter gilt mehr als das Wort des Ehemannes. Und welcher westliche Mann kann schon solche Hierarchien langfristig ertragen. Das sind einfach keine guten Bedingungen, dort ein Leben im Glück zu verbringen. Die Hochhäuser und die Infrastrukturen sind modern, alles blitzt und brilliert, aber im Kopf des durchschnittlichen Chinesen herrscht geistig-spirituelle Einöde. Die Geisteskultur hat dort nie wirklich Einzug gehalten. Alle Probleme werden unter den Tisch gekehrt. Ausser Reichtum, Materialismus und gutem Essen hat das ganze, grosse Land einfach nichts zu bieten, man muss es ganz klar sagen. Aber wer dort sein Glück versuchen will, soll es probieren. Er wird schnell einmal sehen, dass fast jeder die gleichen Erfahrungen macht. Ausser Materialismus gibt es dort nichts zu entdecken. Wer nach dem Glück sucht, findet es in fast jedem Land der Welt besser und mehr. Da kann man in einem Artikel noch so schön die guten Seiten der Chinesen und ihres Landes besingen. Es ändert trotzdem nichts daran, dass man zwar zentral gesteuert die Wirtschaft entwickeln hat, die Technologien, das Militär und den Apparat, aber bei der Entwicklung der geistigen Anlagen der Menschen bisher vollkommen gescheitert ist. Und das wird auch in den nächsten 100 Jahren nicht ändern. Da muss schon ein vollkommener Gesinnungswandel in einer Avantgarde stattfinden. Diese gibt es bis heute aber nicht, ja sie ist noch nicht einmal in Sichtweite. Alles ist irgendwie verdreht. Das Gute ist ganz unten und wird nicht einmal zur Kenntnis genommen. Karriere, Geld und Ansehen gelten als das höchste, erstrebenswerteste Gut. Genau das, was man von einer „guten“ Gesellschaft erwartet, bevor sie dann irgendwann endgültig ins Chaos stürzt. Es ist definitiv kein Land, wo Menschen mit hohen Werten und Geisteskultur jemals leben und Glücklich werden könnten. Deshalb wird dort auch der zukünftige Lebensstandard erbärmlich tief bleiben, obschon man vielleicht im materiellen Reichtum schwelgt wie kein anderes Land vorher in der Weltgeschichte. China: Aussen top, innen flop. So könnte man es denn auf einen gemeinsamen Nenner bringen.
Lina Böhm meint
Na, man kann eben nur erkennen, was man in sich selber hat.
inter:culture:capital meint
Vielen Dank für diesen wichtigen Kommentar! Zum Thema Glück in China empfehlen wir auch diesen Blog: http://china-blog.simone-harre.de/
Doreen meint
Hallo zusammen
Mein freund geht nächstes Jahr in Ausland für bis zu 4 Jahre.
Längerfristig also.
Er möchte das ich mitkomme.
Ich bin gelernte Konditorin mehr nicht habe jedoch 4 Jahre berufserfahrung.
Wie stehen meine Chancen dort job mäßig?
Und wie kann ich dort eine andere Arbeit finden?
sven meint
trenn dich doch einfach von deinem freund! dämlich sowas
Karl Heinrich meint
Ich werde beruflich bedingt mit meiner Familie auswandern und bereite mich gerade auf alles vor. Sehr interessant finde ich, dass ich für die Wohnungssuche eine Makler beauftragen kann, aber auch die Unterstützung durch den Arbeitgeber ist eine Möglichkeit. Das werde ich auch noch erfragen. Ich suche auch gerade nach einer geeigneten Umzugsfirma, am besten eine, die auf die Versandverpackung für den Export spezialisiert ist.