PEKING. Die Verbreitung der Omikron-Variante in China wird zunehmend zu einer Gefahr für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking. Zwar sind die Inzidenzen Chinas im internationalen Vergleich noch verschwindend gering. Die Null-Covid-Strategie wurde jedoch bereits aufgeweicht. Für viele Experten steht schon fest: Omikron bedroht Olympische Spiele Beijing 2022.
Bisher hat die Regierung in Peking eine sehr strenge und damit auch erfolgreiche Bekämpfung der Coronavirus-Verbreitung im Land vorgenommen. Nach dem anfänglichen Ausbruch sind die Covid-Zahlen im Reich der Mitte vorbildhaft niedrig. So starben im gesamten Zeitraum der Pandemie nur 4.636 Menschen im Zusammenhang mit einer Infektion. In den USA waren es bis heute über 841.000, in Deutschland über 115.000 Menschen (Stand: 12.01.2022).
Chinas Impfstoffe kaum wirksam gegen Omikron
In den letzten Tagen haben sich jedoch wieder mehr Menschen in China mit dem Coronavirus infiziert. Insbesondere die aggressive Omikron-Variante macht internationalen Beobachtern große Sorgen. Nach ersten Erkenntnissen wirken die chinesischen Impfstoffe wohl kaum gegen diese Variante. Diese stellt selbst für die westlichen Medikamente eine Herausforderung dar.
Gleichzeitig verbreitet sich Omikron schneller als frühere Varianten, was die Situation im teils sehr dicht besiedelten China besonders kritisch erscheinen lässt. Aktuell wird wieder mit strikten regionalen Lockdowns und Millionen-Schnelltests gearbeitet. Mittlerweile spricht die Regierung nur noch von einer „flexiblen Null“, da die Fälle jetzt bereits im Hunderterbereich liegen – immer noch minimal im Vergleich zu derzeit 80.000 Neuinfektion pro Tag in Deutschland (Stand: 12.01.2022).
Omikron bedroht Olympische Spiele 2022
Laut Experten stellt die Omikron-Variante eine große Gefahr für die Menschen in China besonders im Rahmen der Olympische Winterspiele dar. Zum einen werden zahlreiche Einreisen aus Ländern mit sehr hohen Inzidenzen stattfinden. Zum anderen werden auch in China selbst mehr Menschen an bestimmten Orten zusammenkommen.
Die Regierung und die Veranstalter verlassen sich weiterhin auf das geplante Sicherheitskonzept und haben weitere Vorsichtsmaßnahmen für die Bevölkerung angekündigt, die China bisher gut durch die Pandemie gebracht haben. Massentests in der zurzeit stark betroffenen Hafenstadt Tianjin sollen dabei helfen, die Spiele in der Nachbarstadt Peking nicht zu gefährden.
Auf der offiziellen deutschsprachigen Homepage für Beijing 2022 wird auf der Hauptseite das Coronavirus mit keinem Wort erwähnt (Stand: 12.01.2022). Hier überwiegt offenbar noch die Hoffnung, dass die Olympischen Winterspiele 2022 nur sportlich für Rekordwerte sorgen werden. Dies ist allen Beteiligten sehr zu wünschen, scheint medizinisch aber immer unrealistischer zu werden.
Artikelbild: Vytautas Dranginis / Unsplash
Poolparty im früheren Coronavirus-Hotspot Wuhan – so reagieren deutsche Medien
Coronavirus-Krisengebiet Wuhan – Interview mit einem Einwohner der Quarantäne-Stadt
Neben Abschottung von Jilin auch wieder Coronavirus-Isolierung in Wuhan
Coronavirus-Herkunft und -Bezeichnung – WHO trifft Entscheidung zur Namensgebung
Schlüsselphrase: Omikron bedroht Olympische Spiele
Diskutieren Sie mit!