Im Jahr 2007 kam es in Hamburg zu einem spektakulären Museumsskandal. Es wurde bekannt, dass die im renommierten Museum für Völkerkunde ausgestellte Terrakotta-Armee nicht aus Originalen, sondern aus modernen Kopien bestand. Die Ausstellung wurde daher vorzeitig beendet.
Dass meisterhafte Nachbildungen der berühmten Krieger ein Publikumsmagnet sein können, beweist die erfolgreiche Ausstellung „Die Terrakotta-Armee“ seit einigen Jahren. Sie hat in Europa bereits über eine Million begeisterte Besucher angezogen, darunter Berühmtheiten wie den ehemaligen französischen Premierminister Jacques Chirac. Zurzeit gastiert die Terrakotta-Armee in Bochum, das ICC-Portal ist offizieller Partner.
Chinas erster Kaiser und sein imposantes Erbe
Unzählige Legenden ranken um den ersten Kaiser von China, der von 259 bis 210 v. Chr. lebte. Als Reichseiniger wurde er gefeiert, als gewaltsamer und selbstverherrlichender Despot wurde er gefürchtet und kritisiert. Fest steht, dass es diesem Qin Shihuangdi 秦始皇帝 („Erster Kaiser der Qin“) gelang, das vorher zersplitterte Territorium zu vereinen und das chinesische Kaiserreich auszurufen. Obwohl seine Dynastie der Qin 秦 (221 bis 207 v. Chr.) nur kurz währte, ist das Erbe des ersten Kaisers von China bis heute spürbar und sichtbar.
Statue des Qin Shihuangdi in Xi’an, China
Das chinesische Kaiserreich sollte bis in das Jahr 1911 Bestand haben, wenngleich sich die Grenzen immer wieder verschoben. Der Einheitsgedanke des chinesischen Herrschaftsgebietes ist ungebrochen und wird auch von der gegenwärtigen Regierung der VR China fortgeführt. Zum materiellen Erbe des ersten Kaisers gehört die imposante Terrakotta-Armee. Das Original ist in Xi’an zu bestaunen und gehört zu den größten Touristik-Highlights in ganz China. Die Tausenden von Terrakotta-Soldaten wurden ursprünglich geschaffen, um den Kaiser im Leben nach dem Tod schützend zur Seite zu stehen.
Spannende Ausstellung der Terrakotta-Armee in Bochum
In Bochum sind nun die Nachbildungen von lebensgroßen Terrakotta-Figuren zu bewundern. Infanteristen, Generäle, Offiziere und Bogenschützen wie im alten China laden die heutigen Besucher auf eine einmalige Zeitreise ein. Die Figuren wurden nach überlieferten Rezepturen in uralten Öfen angefertigt. Auf der Grundlage von Ausgrabungen haben Designer und Spezialisten die Kleidungsstücke chinesischer Frauen der damaligen Zeit rekonstruiert. Diese musealen Schätze wurden über 8.000 Kilometer von China nach Europa verschifft, bevor sie im Jahr 2002 ihre Europapremiere feierten. Die Ausstellung überzeugt mit kunstvollen Repliken wie auch einer effektvollen Licht- und Ton-Show.
Beeindruckende Spuren der Kriegskunst Chinas in Bochum
Die Terrakotta-Schau in Bochum hat Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, letzter Einlass ist um 17 Uhr. Auch an vielen Feiertagen ist ein Besuch möglich. Erwachsene zahlen für den Eintritt 15 €, für Kinder (6-14 Jahre) und Schüler gilt ein ermäßigter Preis von 9 €. Darüber hinaus gibt es verschiedene Vergünstigungen für Familien und Schulklassen.
Fotografieren und Filmen für private Zwecke ist in der Ausstellung ausdrücklich erlaubt! Weitere Informationen lassen sich im Info-Flyer nachlesen, der Ausstellungsort ist das ehemalige Autohaus Lueg (Hermannshöhe 42, 44789 Bochum). Zum offiziellen Webauftritt der Terrakotta-Armee in Bochum geht es hier: www.terrakottaarmee.de
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