Sie möchten eine der faszinierendsten Sprachen der Welt erlernen? Warum nicht gleich Chinesisch? In dieser neuen Reihe bringt Ihnen unser Chinesischexperte leicht und verständlich die schwere Sprache aus dem Reich der Mitte näher. Die dritte Lektion behandelt die Aussprache des Chinesischen.
Besonderheiten der Pinyin-Aussprache
Es ist zu beachten, dass die Aussprache einzelner Silben im Chinesischen nicht der deutschen gleicht. Das chinesische „w“ ähnelt dem „w“ im englischen Wort „word“. Das „zh“ in „zhong“ wird wie das „dsch“ in dem deutschen Wort „Dschungel“ ausgesprochen. Das chinesische „o“ wird einfach wie das deutsche „u“ gesprochen. Für einen kurzen Überblick soll dies reichen. Auf die nähere Zusammensetzung einzelner Silben sowie deren Aussprache wird an anderer Stelle eingegangen.
Töne bzw. Betonung in der chinesischen Sprache
Kommen wir zurück zu unserem Beispielsatz. Wir haben diesen unterteilt, nehmen an dieser Stelle an, dass einzelne Zeichen für Wörter stehen, kennen die grundlegende Aussprache der Silben aller Zeichen und auch die deutsche Übersetzung. Eine ganz entscheidende Sache fehlt jedoch noch.
Wie Sie sicherlich gemerkt haben, wurde ein bestimmtes Merkmal der chinesischen Sprache bisher vernachlässigt: die Betonung der Silben. Diese Betonung ist für viele deutsche Lerner eine Herausforderung, da nichts Vergleichbares im deutschen Sprachgebrauch existiert. Die Tonalität ist im Chinesischen aber ganz entscheidend, da eine Silbe nach unterschiedlicher Betonung variierende Bedeutungen hat.
Die Vier Töne im Chinesischen
Im Chinesischen werden vier Töne unterschieden. Hinzu kommt noch ein unbetonter Ton. Die Aussprache der Töne 1 bis 4 ist besonders wichtig. Diese unterscheiden sich sehr prägnant hinsichtlich ihrer Tonhöhe und Sprechdauer. Das Verhältnis der einzelnen Töne zueinander sowie ihre Charakteristika sind der folgenden Graphik (entstanden in Anlehnung an Chao 1930) zu entnehmen:
Die (horizontale) x-Achse verweist auf die Sprechdauer einer einzelnen Silbe, die (vertikale) y-Achse auf die jeweilige Tonhöhe. Der 1. Ton ist verhältnismäßig hoch und wird lange auf gleichem Niveau gehalten. Der 2. startet bei mittlerer Tonhöhe und steigt an, aber nicht ganz auf die Höhe des 1. Tones, während der 3. Ton zunächst fällt, auf niedriger Tonhöhe gehalten wird, bis er (bestenfalls) wieder auf eine mittlere Tonhöhe steigt. Der 4. Ton beginnt in hoher Tonlage, fällt stark ab und wir nur sehr kurz gesprochen.
Hier können Sie sich alle vier Töne in der genannten Reihenfolge am Beispiel der Silbe ma anhören: [sc_embed_player fileurl="https://china-wiki.de/wp-content/uploads/2013/07/Betonung-der-Silbe-ma.mp3"]
Hinweise über die entsprechende Tonalität finden sich immer unmittelbar über den einzelnen Silben in Form von kleinen Symbolen. So ist der 1. Ton durch einen waagerechten Strich, der 2. durch einen aufsteigenden, der 3. durch einen fallenden und wieder steigenden und schließlich der 4. Ton durch einen fallenden Strich über der jeweiligen Pinyin-Silbe gekennzeichnet.
Es ergibt sich für den Beispielsatz die folgende, nun vollständige Zuordnung:
Anhören können Sie sich den kompletten Satz hier: [sc_embed_player fileurl="https://china-wiki.de/wp-content/uploads/2013/07/Wo-shi-zhongguo-ren.mp3"]
Erfahren Sie in der vierten Lektion mehr über die Zeichenzuordnung im Chinesischen!
Sie steigen erst jetzt ins Studium ein? Kein Problem, hier geht es zu Lektion 1.
99martina meint
ich dachte, chinesischen wäre viel schwerer… einen satz kann ich jetzt schon aussprechen:)
drDre meint
Das klingt witzig! Gar nicht so hart wie man immer denkt!
Folk2 meint
ABer ich bin doch Deutsche;)))
doro *+* meint
Scheint doch ernsthaft lernbar zu sein die Sprache! Bin mal gespannt, wie es weitergeht.
Thomas meint
Also mit den verschiedenen Tonlagen ist das schon eine Sache 😉 Aber mit ein bisschen Übung ist es gar nicht so schwer wie alle immer meinen. Wenn man ein bestimmtes Wort oft genug hört, dann speichert man es irgendwann ganz automatisch unter diesem Ton ab.
Übrigens wunderbar erklärt hier! Mir gefällt Ihr Ansatz wirklich sehr!