PEKING. Kürzlich hat BOSS Zhipin (BOSS直聘), eine chinesische Rekrutierungsplattform, den „Bericht zur Mitarbeitergewinnung für das erste Quartal 2020“ (2020 nian yi jidu rencai xiyinli baogao 2020年一季度人才吸引力报告) veröffentlicht. Darin wurden die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt vor dem Hintergrund der Coronakrise analysiert. Die Arbeitslosigkeit durch die Coronakrise in China wird demnach auch vor allem Hochschulabsolventen treffen.
Laut BOSS Zhipin ging die Nachfrage nach neuen Talenten im ersten Quartal 2020 gegenüber dem Vorjahr um 24,4 Prozent zurück. Bis Ende März hat sich die Nachfrage etwas erholt, woraufhin der Rückgang im Vergleich zu 2019 noch bei 17,1 Prozent lag.
Arbeitslosigkeit durch die Coronakrise in China bei gleichzeitigem Rekordhoch der Hochschulabsolventen
Zeitgleich mit einer geringeren Nachfrage nach neuen Talenten steigt in diesem Jahr die Zahl der Hochschulabsolventen in China mit neun Millionen auf ein Rekordhoch. Das sind 400.000 mehr als im Vorjahr. Laut dem Economist werden in China im Durchschnitt 60 Prozent der Absolventen von kleinen oder mittelständigen Unternehmen rekrutiert. Diese Unternehmen wurden nun von der Coronakrise besonders hart getroffen.
Hinzu kommt, dass Personaler vieler Unternehmen oftmals nach dem chinesischen Neujahrsfest sowie im Herbst an den Universitäten nach neuen Talenten Ausschau halten. Da im Zuge der Eindämmung des Coronavirus die Universitäten nach dem Neujahrsfest geschlossen und größere Versammlungen untersagt waren, gab es jedoch auch weitaus weniger Rekrutierungsprozesse.
Die Hochschulabsolventen werden im Jahr 2020 nicht nur mit einer sehr großen Konkurrenz im Bewerbungsverfahren und viel weniger offenen Stellen konfrontiert. Darüber hinaus setzen nun viele Unternehmen auf Effizienz und Sicherheit und bevorzugen Bewerber, die bereits Berufserfahrung gesammelt haben.
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