DAVOS. Der amerikanische Milliardär und Starinvestor George Soros hat auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos der chinesischen Wirtschaft eine „harte Landung“ vorausgesagt. In einem Interview mit Bloomberg sagte der 85-Jährige, er erwarte sie nicht nur, sondern beobachte sie bereits. Daher habe er gegen rohstoffabhängige Märkte und asiatische Währungen gewettet und stattdessen US-Staatsanleihen gekauft. Er glaube aber auch, dass die chinesische Regierung die Möglichkeiten habe, die Auswirkungen auf die eigene Nation abzufangen. Dennoch gehe er davon aus, dass die realen Wachstumszahlen lediglich bei 3,5 Prozent lägen und die offiziellen Zahlen zu hoch angesetzt seien. Die Wiederbelebung dieses ökonomischen Schreckgespenstes durch Soros wiegt doppelt schwer. Zum einen weil Soros sich in der Vergangenheit einen Namen mit Währungsspekulationen gemacht hat und unter anderem zur Pfundkrise von 1992 beitrug. Zum anderen da er seine Aussagen zu einer Zeit trifft, in der die chinesische Regierung alles versucht, um das Vertrauen der Anleger und Investoren in ihre Märkte wiederherzustellen. Insgesamt beurteilten die Teilnehmer des WEF die Lage der chinesischen Wirtschaft allerdings vergleichsweise positiv.
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