KIEL. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) ist trotz der Turbulenzen am chinesischen Aktienmarkt und dem wirtschaftlichen Abschwung zuversichtlich, dass ihre Wachstumsprognosen für das deutsche BIP von aktuell 1,8% (2015) bis 2,3 % im Jahr 2017 zutreffen werden. Obwohl die Weltkonjunktur u.a. durch die Schwäche Chinas gedämpft wird, behält die deutsche Konjunktur ihren positiven Kurs bei und befindet sich auf dem Weg in die Hochkonjunktur. Ähnlich sehen es auch das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) und das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI). Der Tenor ist, dass die Weltwirtschaft anfällig für Schocks ist und vor allem das langsamere Wachstum in China den internationalen Handel belastet. Der Punkt, an dem es für Deutschland gravierende wirtschaftliche Folgen hätte, sei aber noch nicht erreicht. Ein wichtiger Faktor für die Zukunft der Weltwirtschaft dürfte auch die Transition der chinesischen Wirtschaft hin zu einem binnenwirtschaftlich, überwiegend von Konsum getragenen Wachstum sein. Ob China dieser Übergang gelingt, ist nach wie vor nicht sicher. Das prognostizierte Wachstum des chinesischen BIP wird ebenfalls immer weiter nach unten korrigiert. So erwarten die Konjunkturforscher für das chinesische BIP trotz massiver wirtschaftspolitischer Eingriffe seitens der chinesischen Regierung für das Jahr 2017 anstelle der ursprünglichen 7% nur noch 6% Zuwachs. Das erhöhe laut Dr. Klaus-Jürgen Gern vom IfW ebenfalls das Risiko einer „harten Landung“ der chinesischen Wirtschaft.
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