SHANGHAI. An chinesischen Börsen boomt der Handel mit Bitcoins. 80 bis 90% des weltweiten Handels mit der elektronischen Währung wird im Reich der Mitte durchgeführt, was u.a. an den nicht vorhandenen Transaktionsgebühren und der Attraktivität der Bitcoins als Spekulationsgut liegt. Der Bitcoin-Preis steigt seit Wochen steil nach oben und erreichte heute (04.11.2015), nach einem weiteren Anstieg von über 21% in nur einem Tag, den Jahreshöchstwert von 443 Euro. Damit ist der Bitcoin trotzdem noch weit entfernt von seinem Allzeithoch von 855 € am 29.11.2013. Wenngleich kein einzelner Grund für den Kursanstieg benennbar ist, kommen die Impulse für den neuerlichen Anstieg wohl aus China. Vermutlich aus Angst vor einer Verschärfung der Kapitalverkehrskontrollen, der generellen Situation an den chinesischen Börsen und aus Angst vor einer weiteren Abwertung des Yuan flüchten viele Anleger in den Bitcoin-Markt. Derzeit dürfen chinesische Bürger jährlich nur 50.000 US-Dollar aus dem Land ausführen und chinesische Firmen können Yuan nur mit staatlicher Genehmigung in ausländische Währungen wechseln – eine Beschränkung, die man über den Bitcoin-Markt umgehen kann, da der Staat hier keinen Einfluss auf die Vermögenswerte ausüben kann.
Diskutieren Sie mit!