In den letzten Jahren ist China nicht nur wirtschaftlich und politisch stärker geworden, auch kulturell entwickelt sich ein neues (altes) Selbstbewusstsein. Dies wird nicht zuletzt von der Regierung gefördert, beispielsweise durch Aktionen zur Wiederbelebung der traditionellen Kultur. Was bedeutet dies für westliche Unternehmen in China? Welche Rolle wird zukünftig kulturelles Kapital in der Wirtschaft spielen? Eine Prognose…
Noch immer ist die westliche Kultur in China sehr attraktiv, gerade Amerika zieht mit seinen kulturellen Exportschlagern und seinem globalen Charme viele Chinesen an. Im letzten Jahrzehnt hat sich dadurch unter anderem das Englischniveau in China rasant erhöht. Interessanterweise wird zurzeit überlegt, diesen Trend einzuschränken, so soll die Bedeutung der Englischexamina in der Hochschulaufnahmeprüfung (Gaokao) reduziert werden. Ist das ein Zeichen für eine kulturelle Trendwende größeren Ausmaßes?
Chinas Abgrenzung gegenüber dem Westen
In China findet nicht erst seit diesen Jahren eine kulturelle Abgrenzung gegenüber dem Westen statt, da das Land beziehungsweise die Regierung stolz auf die eigenen Errungenschaften ist und sich nicht (mehr) von westlichen Staaten irgendetwas vorschreiben lassen will. Schon seit dem 19. Jahrhundert gibt es diese Dynamik in China, damals fragten sich führende Köpfe: Was soll aus den Industrienationen übernommen werden? Was muss unbedingt chinesisch bleiben?
Für westliche und auch chinesische Unternehmen wird eine große Herausforderung im 21. Jahrhundert darin bestehen, zwischen den Kulturen und Identitäten eine Balance zu finden. Wie schwer das sein kann, haben westliche Firmen gemerkt, als sie falsche Werbekampagnen in China starteten. McDonalds und Toyota etwa unterschätzten den chinesischen Nationalstolz und erhielten harsche Kritik für Werbung, die Chinesen als unterwürfig und unterlegen gegenüber Amerikanern und Japanern erscheinen ließ. Amerikanische und deutsche Hersteller sind in jüngerer Zeit auf ähnliche Probleme gestoßen, als sich chinesische Kunden über mangelnden Service in China beschwert haben – zuletzt bei Apple und Siemens gesehen.
Balance zwischen Nationalstolz und interkultureller Anpassung
Hier gilt es für westliche Unternehmen, sehr behutsam mit dem eigenen guten Image zu arbeiten, das westliche Marken in China weiterhin genießen. Die dort oft gesehene deutsche Flagge auf Produkten aus Deutschland zieht Käufer an – muss aber auch halten, was sie verspricht. Für chinesische Firmen gilt Vergleichbares mit umgekehrten Vorzeichen: Unternehmen aus China sind teils damit erfolgreich, dass sie westliche Erfolgsmodelle beim Markenaufbau in China nachahmen. Das gilt für Sportartikel, Restaurantketten, Automarken und vieles mehr. Hier darf nun nicht der Eindruck entstehen, dass man blind den Westen imitiert. Denn dies wird auch von chinesischen Konsumenten bestraft. […]
Die Prognose für das 21. Jahrhundert […]
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