China gilt vielen Deutschen als attraktives Ziel, um einige Jahre im Ausland zu arbeiten. Junge Talente möchten ihren Lebenslauf und Erfahrungsschatz ausbauen, etablierte Mitarbeiter suchen eine neue Herausforderung und Erweiterung des Horizontes. Auch zahlreiche deutsche Expat-Familien zieht es jedes Jahr nach China. Diese neue ICC-Reihe geht darauf ein, was vor und bei einem Aufenthalt mit Kind und Kegel im Reich der Mitte zu beachten ist.
Die ICC-Redaktion hat sich im Juni 2015 bei deutschen Exptriates-Familien mit Chinaerfahrungen umgehört.* Die Langnasen wurden gebeten, ihren Nachfolgern wichtige Tipps mit auf den Weg zu geben. Welche besonderen Herausforderungen ergeben sich, wenn man einige Jahre mit Mann oder Frau und Kind(ern) nach China geht? Was lässt sich überhaupt vorbereiten und was sollten die Familien einfach auf sich zukommen lassen? Der erste Teil der Reihe geht auf die To do-Liste für die Zeit vor der Abreise nach China ein.
Sprache und Kultur bei der Chinavorbereitung
Ganz oben auf der Liste standen wie schon in früheren Umfragen die Beschäftigung mit der chinesischen Sprache und Kultur. Wenigstens einige Wörter und Phrasen Chinesisch solle man kennen, damit der Umgang im Alltag nicht zu sehr verunsichert. In Bezug auf die Kultur sei es hilfreich, sich über die chinesische Alltagsbräuche zu erkundigen, die größten Fettnäpfchen auszuschließen, Feiertage kennenzulernen etc. Speziell für Familien mit Kindern dürfe auch die Beschäftigung mit dem chinesischen Schulsystem nicht fehlen, seien Informationen über mögliche Kindergärten und Schulen einzuholen usw.
Darüber hinaus schlugen einige der Befragten vor, im Vorfeld eine erste Reise an den späteren Aufenthaltsort vorzunehmen, um das Gefühl der Fremdheit etwas zu reduzieren. Hierzu liegen jedoch auch andere Erfahrungswerte vor: Manche Expats fanden es gerade besonders spannend und reizvoll, ohne Vorwissen ins kalte Wasser zu springen – ganz ohne den Zielort je gesehen zu haben. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, gut zu prüfen, welche Stadt für die eigene Familiensituation besonders geeignet ist. Konkrete Tipps zu den verschiedenen Orten finden sich in Expat-Foren im Internet und ergeben sich in Gesprächen mit Kollegen im Unternehmen, die bereits in China gearbeitet haben.
Gesundheit und Ernährung bei der Chinavorbereitung
Hinsichtlich der medizinischen Vorbereitung empfahlen viele der Befragten einen allgemeinen Gesundheitscheck vor der Abreise. Besonders wichtig sei der Impfstatus der Familienmitglieder. Die häufiger benötigten Medikamente solle man ebenfalls nicht vergessen, nicht nur eine Reise-, sondern die gesamte Hausapotheke sei am besten einzupacken. Zu bedenken sei dabei, dass unterdrückte Beschwerden durch die klimatische Umstellung wieder spürbarer werden könnten. Mehrfach pochten die Befragten außerdem auf eine gute Auslandskrankenversicherung, die eine Versorgung in internationalen Krankenhäusern in China beinhalte. Grundsätzlich empfiehlt es sich ohnehin, vorab zu recherchieren, wo in der Nähe des neuen Wohnortes internationale Ärzte und Krankenhäuser zu finden sind. Hierfür haben die offiziellen Vertretungen der Bundesrepublik Deutschland hilfreiche Listen ins Internet gestellt, die regelmäßig aktualisiert werden.
Neben Medikamenten für Kinder empfahlen einige Befragte auch die Mitnahme von Drogerieprodukten wie Sonnenschutzmittel, Mückenschutz sowie Schwimmkleidung für die Kleinen. In Sachen Ernährung standen die Kaffee- oder Espressomaschine mitsamt Inhalt oben auf der Liste der deutschen Expat-Familien in der Befragung. Generell kann man auch in China viele ausländische Lebensmittel kaufen. Doch das kann mitunter teuer sein und es findet sich definitiv nicht alles aus den heimischen Regalen in den chinesischen Supermärkten wieder.
Ich packe meinen Koffer… mit Kindersachen!
Was muss für das Kind oder die Kinder nach China mitgenommen werden? Spielzeuge! Da waren sich fast alle Expat-Eltern einig. Die Lieblingsspielzeuge, Erinnerungsstücke, aber auch Kindermöbel könnten den Kleinen helfen, sich schneller heimisch zu fühlen. Gleichwohl hieß es auch, dass die Familie nicht zu viel der deutschen Einrichtung einpacken solle, weil man nachher nicht alles wieder zurücknehmen kann. Denn im vielerorts noch vergleichsweise günstigen China sammelt sich ganz gewiss noch eine ganze Menge an. Auch die Mitnahme eines Hundes als vertrautes Haustier schlugen ein paar der Befragten vor. Diesbezüglich ist zu beachten, dass große Hunde in Chinas Städten eher selten sind und insbesondere die chinesischen Großstädte nicht überall sehr tierfreundlich erscheinen.
Für die kulturelle und sprachliche Vorbereitung der Kinder und Jugendlichen gibt es mittlerweile einige schöne Kinderbücher, die auf die chinesische Sprache, Kultur und Gesellschaft eingehen. Wir entdecken China (Kruse 2012) und Der kleine Drache (Niemann 2008) sind nur zwei lesenswerte Beispiele. Auch Kinderfilme wie Lauras Stern und der geheimnisvolle Drache Nian gehen auf eine erste Entdeckungsreise nach China. Für Jugendliche und junge Erwachsene bieten sich auch das Informationsmaterial der […]
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*Über 100 Antworten wurden bei der Online-Umfrage eingereicht. Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Teilnehmern!
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