Von ICC-Redakteur Malte Steffenhagen
Wie wird sich die chinesische Wirtschaft im Jahr 2015 entwickeln? Im abgelaufenen Jahr wurden die Prognosen mehrfach nach unten korrigiert. Die offizielle chinesische Seite betonte dabei stets, dass diese Entschleunigung notwendig sei, um die chinesischen Wirtschaftsstrukturen für die Zukunft zu optimieren.
Chinas Wirtschaftswachstum 2015
Die chinesischen Wirtschaftsprognosen für das Jahr 2015 fallen teils deutlich vorsichtiger aus als die für 2014. Wenn sie sich bewahrheiten, erwartet die chinesische Wirtschaft 2015 das geringste Konjunkturwachstum seit 25 Jahren. Bereits dieses Jahr wird mit einem Wachstum von 7,4 Prozent ein Rekordtief erwartet. Nächstes Jahr empfehlen Wirtschaftsexperten, nur noch mit 7 Prozent zu rechnen. Damit würde der Höhenflug der chinesischen Wirtschaft weiter gebremst. Dies wären unter anderem die Auswirkungen einer schwächeren Weltwirtschaft und eines schwachen Immobilienmarktes.
Chinesische Exporte und Importe 2015
Die chinesischen Exporte und Importe sollen im Vergleich zu 2014 mit 6,9 und 5,1 Prozent deutlich ansteigen (6,1 respektive 1,9 Prozent noch in diesem Jahr). Durch die strukturellen Reformen, die zurzeit in China umgesetzt werden, wird eine Stärkung des Binnenkonsums erwartet und die Wirtschaft soll trotz des sinkenden Wachstums gestärkt werden. Der Einzelhandel soll sich von 12 Prozent in diesem Jahr auf 12,2 Prozent im kommenden Jahr verbessern. Gleichzeitig soll der Anstieg der Verbraucherpreise unter zwei Prozent bleiben. Investitionen im Immobiliensektor werden voraussichtlich sinken.
Anlagevermögen und Arbeitslosenquote 2015
Investitionen im Anlagevermögen werden im Jahr 2015 den Prognosen zufolge von 15,5 Prozent in diesem Jahr auf nur noch 12,8 Prozent sinken. Grundsätzlich geht die Chinesische Zentralbank von einer Inflation von 2,2 Prozent aus. Ziel der chinesischen Regierung für die nächsten Jahre ist es, den Unterschied zwischen Arm und Reich und zwischen Stadt und Land deutlich zu reduzieren sowie die finanziellen Verhältnisse gerechter zu gestalten. Die Arbeitslosenquote wird dennoch leicht hochgehen. Dieses Jahr lag sie bei 4,3 Prozent und soll im nächsten Jahr auf 4,5 Prozent ansteigen.
Prognosen im Vergleich: 2014 – vorher und nachher
Die OECD lag mit ihrer Einschätzung des chinesischen Wachstums für 2014 deutlich zu niedrig, rechnete auch Ende 2013 noch mit mehr als 8 Prozent in 2014. Die Commerzbank erwartete ein Wirtschaftswachstum unter der 8 Prozent-Grenze in 2014 und lag damit richtiger. Auch die chinesische Regierung selbst hatte am Ende realistischer geplant.
Aktuelle Entwicklungen der chinesischen Wirtschaft und Arbeitswelt werden
in den Deutschland-China-News des ICC-Portals dokumentiert.
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