Auslandsentsendungen nehmen weiterhin zu. Nach einer aktuellen Studie von Mercer erwarten mehr als 70 Prozent der Unternehmen für 2013 eine Zunahme der kurzfristigen Auslandsentsendungen, 55 Prozent rechnen auch mit einem Anstieg der langfristigen Entsendungen. Als wichtigste Zielländer werden China, die USA, Brasilien, UK und Australien genannt.
Gründe für die Auslandsentsendung
Der Studie zufolge sind die fünf meistgenannten Gründe für Entsendungsprogramme die Bereitstellung von spezifischen technischen Fähigkeiten, die lokal nicht verfügbar sind (47 Prozent), Karriereplanung und Führungskräfteentwicklung (43 Prozent), Wissenstransfer (41 Prozent), die Erfüllung bestimmter Projektanforderungen (39 Prozent) und die Bereitstellung spezifischer Managementfähigkeiten vor Ort (38 Prozent). Zukünftig erwarten 62 Prozent der Befragten eine Zunahme der kurzfristigen technisch ausgerichteten Entsendungen, wohingegen 55 Prozent mit einem Anstieg der Entsendungen zum Zwecke der Talententwicklung rechnen.
Entwicklung von Entsendungsprogrammen
„Entsendungsprogramme sind vielfältiger geworden. Zwar zählt die Bereitstellung von spezifischen Fähigkeiten in Projekten vor Ort noch immer zu den wichtigsten Faktoren, doch zunehmend rücken auch Karriereplanung, Talent Management und -Entwicklung sowie das Schaffen von Anreizen für Spitzenkräfte in den Fokus”, sagt Mercer-Expertin Christa Zihlmann. International ausgerichtete Unternehmen würden deshalb inzwischen eine Auswahl unterschiedlicher Programme je nach Zweck der Entsendung anbieten, um diesen komplexen Anforderungen gerecht zu werden.
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Reduktion der Aufenthaltsdauer im Ausland
Die Studie zeigt weiter, dass sich die durchschnittliche Dauer von langfristigen Entsendungen verringert. So erstreckt sich eine langfristige Entsendung heute im Schnitt auf etwas weniger als 3 Jahre (2 Jahre, 10 Monate). Das Durchschnittsalter der Expatriates beträgt dabei zwischen 35 und 55 Jahre. Bei kurzfristigen Entsendungen liegt die Durchschnittsdauer bei 8 Monaten, während das Alter dieser Mitarbeiter zu gleichen Teilen auf die Bereiche „unter 35“ und „35 bis 55“ verteilt ist. Im globalen Vergleich entsenden Unternehmen im deutschsprachigen Raum also deutlich mehr jüngere Expats. “Dies zeigt, dass Trainings- und Entwicklungsentsendungen immer wichtiger werden. Zudem sehen wir auch einen starken Anstieg von Commuter Assignments. Dabei handelt es sich um keine Entsendung im engeren Sinne, der Mitarbeiter pendelt vielmehr für einen bestimmten Zeitraum zwischen Heimatland und Ausland“, ergänzt Zihlmann.
Geringer Anstieg der Entsendung von Mitarbeiterinnen
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Expatriate weiblich ist, hat sich im Vergleich zu 2011 um lediglich drei Prozent erhöht und liegt bei 13 Prozent. Dabei ist der Anteil an weiblichen Expatriates aus kulturellen Gründen in Europa und den USA höher als in Lateinamerika und Asia-Pacific. Familiäre Angelegenheiten wie beispielsweise die Sorge um die Schulbildung der Kinder im Gastgeberland zählen dabei weiterhin zu den wichtigsten Hinderungsgründen für die Mobilität der Mitarbeiter. Als zweitwichtigste Hürde nannten die Befragten in Europa eine mangelnde Attraktivität des Angebotspakets.
Vermehrte Entsendung zwischen ausländischen Niederlassungen
Internationale Unternehmen entsenden nach wie vor die meisten ihrer Expatriates (57 Prozent) aus dem Stammland und ordnen sie einer ausländischen Niederlassung zu. Allerdings beobachten mehr als die Hälfte der weltweit Befragten (51 Prozent) und 61 Prozent der europäischen Unternehmen eine Zunahme der Entsendungen zwischen ausländischen Niederlassungen. Dies deutet darauf hin, dass sich die Kompetenzen der Mitarbeiter in den Niederlassungen weiterentwickeln.
Über die Studie: Die in dieser Pressemitteilung aufgeführten Daten stammen aus der Mercer-Studie „Worldwide International Assignments Policies and Practices“ (WIAPP) 2012, in deren Rahmen 752 Unternehmen weltweit zu ihren Entsendungsrichtlinien und -Praktiken befragt wurden.
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Autorin des Artikels: Anne-Katrin Schulz von
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