Die Krankenversicherung in China gehört zum alltäglichen Leben. Doch wie funktioniert das System eigentlich? Viele Menschen fragen sich, wie die medizinische Versorgung im Reich der Mitte organisiert ist. Gibt es in China eine Krankenversicherung?
In dieser Artikelreihe klären wir Fragen mit Chinabezug, die häufig im Internet gestellt werden. Die Gesundheitsversorgung spielt auch im Reich der Mitte eine wichtige Rolle. Das gilt natürlich für die Menschen vor Ort, aber auch alle, die einen (längeren) Aufenthalt in China planen.
Gibt es in China eine Krankenversicherung? System im Überblick
Seit den 1990er Jahren gibt es in China eine gesetzliche Sozialversicherung. Für Stadtbewohner mit Arbeitsverhältnis ist sie Pflicht. Die ländliche Bevölkerung kann sich freiwillig versichern. Die Kosten teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer: Unternehmen zahlen etwa 10 Prozent der Lohnsumme ein, Beschäftigte steuern 1 Prozent ihres Einkommens bei.
Zwei Welten der Gesundheitsversorgung
Neben der staatlichen existiert auch eine private Krankenversicherung. Sie ist besonders bei Ausländern beliebt. Der Grund: bessere Leistungen und kürzere Wartezeiten, allerdings zu höheren Kosten. In öffentlichen Kliniken herrscht oft Gedränge, private Einrichtungen bieten mehr Komfort.
Stadt und Land – die großen Unterschiede
Zwischen Stadt und Land klafft eine deutliche Lücke. Städter genießen eine bessere medizinische Versorgung. Für die Landbevölkerung wurde das New Rural Cooperative Medical Scheme eingeführt. Es soll die Situation auf dem Land verbessern.
Private und betriebliche Versicherungen
Etwa ein Drittel der Stadtbevölkerung verfügt über eine private Zusatzversicherung. Diese ergänzt die staatliche Versorgung, ist aber für viele zu teuer. Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern oft eine betriebliche Krankenversicherung an.
Diese decken zusätzliche Leistungen wie Zahnbehandlungen oder Sehhilfen ab. Besonders Expats und wohlhabendere Chines:innen nutzen diese Möglichkeiten für eine bessere medizinische Versorgung.
Gibt es in China eine Krankenversicherung? Ausblick und Fazit
Die Zukunft der chinesischen Krankenversicherung? China macht in diesem Bereich stetige Fortschritte. Fast alle Bürger haben heute zumindest eine Grundversicherung – anders als noch vor einigen Jahrzehnten. Das Ziel ist ambitioniert: 80 Prozent der Behandlungskosten sollen übernommen werden. Die Patienten tragen dann nur noch 20 Prozent selbst.
Die Entwicklung geht voran, doch Unterschiede bleiben bestehen. Zwischen öffentlich und privat, zwischen Stadt und Land. Für Ausländer und wohlhabende Chines:innenen bieten private Zusatzversicherungen mehr Komfort. Die Grundversorgung ist aber für fast alle gesichert.
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