Von ICC-Redakteur Malte Steffenhagen
Das Jahr des Hundes beginnt am 16. Februar 2018 und wird am 4. Februar des nächsten Jahres zu Ende gehen. Laut chinesischen Astrologen wird 2018 deutlich anders verlaufen als das vergangene Jahr, das unter dem Zeichen des Hahns stand. Hat der Hahn der chinesischen Wirtschaft noch zu einem Boom verholfen, soll der Hund vor allem ein turbulentes Jahr 2018 mit sich bringen. Politik und Wirtschaft müssen sich darauf einstellen, dass der Hund dem bisherigen Aufschwung einen Dämpfer verpassen wird. Auch international könnte das Hundejahr Auswirkungen haben. So wird Chinas Jahr des Hundes 2018!
Obwohl China längst den westlichen Kalender übernommen hat, werden traditionelle Festivitäten wie das Frühlingsfest immer noch nach dem Mondkalender festgelegt. Dieses Jahr wird das Familienfest verhältnismäßig spät, und zwar am 16. Februar eingeleitet. Wie jedes Jahr wird sich fast die gesamte Meganation auf Wanderschaft begeben, um im Kreise der Familie das neue Jahr zu begrüßen.
Alte Traditionen leben weiter – auch in der Wirtschaft
Wie schon vor tausenden von Jahren richtet sich der chinesische Mondkalender nach einem Zyklus aus zehn sogenannten Himmelsstämmen und zwölf Erdkreisen. So ergibt sich für das kommende Jahr eine Kombination aus dem Element Erde und dem Tierkreis Hund. 2018 wird also ganz unter dem Einfluss des Erd-Hundes stehen. Chinesische Astrologie spielt auch heute für viele noch eine entscheidende Rolle. So lassen sich einige große Unternehmer nach wie vor berechnen, wann ein günstiger Termin für eine Firmengründung oder eine Vertragsunterzeichnung ist. Liebespaare holen sich Prognosen ein, wann der beste Termin für die Hochzeit ist. Und sogar Politiker lassen sich vor großen Entscheidungen astrologisch beraten.
Chinas Wirtschaft profitiert bereits vom Neujahrsfest selbst
Die chinesische Wirtschaft profitiert natürlich ebenso von den Traditionen. Die chinesische Post gibt beispielsweise jedes Jahr Sonderbriefmarken heraus, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Vor Postämtern bilden sich diese Tage wieder lange Schlangen, nur um eines der begehrten Exemplare zu ergattern. Dieser Trend hat sich inzwischen über die Grenzen Chinas hinaus verbreitet. Sogar die Vereinten Nationen haben eine Sondermarke auf den Markt gebracht. Entworfen hat sie der Designer Tiger Pan (Pan Hu 潘虎), der unter anderem im Jahr 2016 den deutschen Red Dot Award gewonnen hat. Auf den diesjährigen Briefmarken befindet sich in großer goldener Schrift das Zeichen wàng 旺, das in erster Linie „florierend“ oder „blühend“ bedeutet. Passenderweise wird dieses Zeichen aufgrund seines Wortklangs auch gerne genommen, um das Bellen eines Hundes zu imitieren: „Wang wang wang 旺旺旺!“
Ausblick 2018: Chinas Jahr des Hundes mit neuem Selbstbewusstsein
Ob die Weisheit von bellenden Hunden auch für das China der nächsten zwölf Monate gilt, bleibt noch abzusehen. Grundsätzlich wird 2018 ein interessantes Jahr, um Chinas Position in der Weltgemeinschaft besser zu verstehen. Schon seit einiger Zeit präsentiert sich das Land mit einem neuen Selbstbewusstsein, das mitunter wenig charmante Züge aufweist. So lassen sich bestimmte Staatsmedien immer öfter zu auslandskritischen Aussagen hinreisen, die kaum von Beleidigungen zu unterscheiden sind. Darüber hinaus wird chinesischen Diplomaten und Politikern ein verschärfter Ton nachgesagt, der im Vergleich zu einem Donald Trump oder Rodrigo Duterte zwar noch relativ gemäßigt erscheint. Doch auch das kann sich in Chinas Jahr des Hundes leicht ändern.
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