In einer China-Umfrage auf dem ICC-Portal wurden im Mai 2014 Hoteliers aus ganz NRW befragt. Welche Rolle spielen chinesische Touristen für ihren Hotelbetrieb? Werden Gäste auf Chinesisch angesprochen und inwiefern lässt sich ein besonderes Buchungs- und Aufenthaltsverhalten der Klientel beobachten?
Dieser erste Teil der Umfrageauswertung geht auf chinesischsprachigen Service, die Nachfrageentwicklung und die Buchungskanäle ein. Insgesamt nahmen 67 Hoteliers an der Umfrage über asiatische und speziell chinesische Touristen in NRW teil. Der gute Rücklauf zeugt vom wachsenden Interesse an der Thematik, das sich auch in den Anfragen in deutschen Suchmaschinen widerspiegelt.
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Chinesische Sprache – Website, Informationsmaterial und Service
Die Hotelbetreiber wurden zu Beginn nach chinesischem Service und Informationsmaterial gefragt. Nur ein sehr kleiner Teil, insgesamt zwei der Befragten, bietet bisher eine Internetseite auf Chinesisch oder Japanisch an. Etwas mehr, immerhin sechs der Hoteliers, gaben an, im Hotel Informationsmaterial oder Service in einer asiatischen Sprache anzubieten, davon vier auf Chinesisch. Hier ist fraglos noch Nachholbedarf, da dies einer der größten Wünsche chinesischer Gäste ist, wie eine frühere Erhebung von Hotels.com gezeigt hat. Von 3.000 Befragten wünschten sich darin 88 Prozent chinesischsprachige Internetseiten, Zeitungen, TV-Programme etc. Knapp die Hälfte bat zudem um Chinesisch sprechendes Personal im Hotel.
Hotels in NRW mit steigender Nachfrage von Chinesen
Scherzhaft heißt es gelegentlich, die „Chinesen sind die neuen Japaner des Tourismus“. Tatsächlich sind die Zahlen des Incoming-Tourismus aus dem Reich der Mitte sehr beeindruckend. Stolze 97 Millionen Chinesen sind im Jahr 2013 ins Ausland gereist, 1,7 Millionen davon haben Deutschland besucht. Schätzungen zufolge soll die Zahl der chinesischen Touristen in Europa bis 2017 auf 7,4 Millionen steigen, wobei Deutschland zu den Lieblingszielen gehört. Wie sieht die Entwicklung in NRW aus? Die aktuelle ICC-Umfrage bestätigt den Trend eindeutig. 40 der insgesamt 67 befragten Hoteliers haben in den letzten Jahren eine Anstieg an chinesischen Hotelgästen vermerkt. Knapp ein Drittel (22) sprach von einem Zuwachs von 1-2 Prozent, vier der Hoteliers konnten sogar einen Anstieg von über 10 Prozent vorweisen.
Einige der Hoteliers, die keinen Zuwachs angaben (27), kommentierten, zwar keinen Anstieg, aber doch eine konstant hohe Nachfrage von chinesischer Seite zu haben. Nicht unerwähnt soll der Hinweis von immerhin vier Hoteliers bleiben, in letzter Zeit Scheinbuchung erhalten zu haben. Diese seien nie realisiert worden, da sich offenbar Chinesen damit ein Visum für Deutschland besorgen wollten.
Häufigste Buchungskanäle chinesischer Touristen
Grundsätzlich wurden als häufigste Buchungen solche über die Online-Portale wie HRS, Booking.com und Hotels.com angeführt. Auf dem zweiten Platz standen nationale oder internationale Reisebüros und Touroperator. Knapp gefolgt wurden diese von Direktbuchung über die Hotelseite – entweder via regionalen Firmen, die ihre Besucher einbuchen, oder von den chinesischen Reisenden selbst. Einige Male wurde auch auf chinesische Vermittler hingewiesen. Gerade in Bezug auf die Direktbuchungen ist nochmals auf die Wichtigkeit chinesischer Internetseiten hinzuweisen. Viele Chinesen sind an ihre Suchmaschinen aus der Heimat (v.a. Baidu) gewohnt, die chinesische Internetseiten schlichtweg bevorzugen.
Lesen Sie im nächsten Artikel über die Besonderheiten im Reiseverhalten chinesischer Gäste. Welche Verhaltensweisen sorgen für Verwirrung? Welche Tipps gibt es, um mit der asiatischen Klientel optimal umzugehen?
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