In dieser neuen Reihe werden die asiatischen Einflüsse auf die Stadt Düsseldorf unter die Lupe genommen. Die Landeshauptstadt ist nicht nur für ihre japanische Bevölkerung und Kultureinflüsse bekannt. Mittlerweile hat sich auch eine große chinesische Community etabliert. ICC-Autor Volker Stanislaw stellt in diesem persönlichen Bericht sein chinesisches Düsseldorf genauer vor.
Gibt es in Deutschland ein Chinatown?
Herzlich Willkommen im Chinatown Düsseldorf! Sie kennen bestimmt die Japanstraße rechts vom Hauptbahnhof, doch mittlerweile hat sich auch ein chinesisches Viertel gebildet. Ich möchte Sie mitnehmen auf einen kleinen Stadtspaziergang durch Düsseldorf. Lassen Sie uns gemeinsamen einen Teil der Hauptstadt Nordrhein-Westfalens entdecken, der so (noch) in keinem Reiseführer steht. Alles, was Sie brauchen, sind Interesse an der chinesischen Kultur und am Ende des Spaziergangs einen gesunden Appetit. Doch keine Sorge, der Appetit kommt beim Rundgang von ganz alleine. Wir beginnen unseren kleinen Spaziergang am Hauptausgang des Hauptbahnhofes unter der Litfaßsäule mit dem Fotografen am Konrad-Adenauer-Platz.
Wir folgen der Friedrich-Ebert-Straße und sehen an der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße / Karlstraße auf der rechten Seite Düsseldorfs ältestes authentisches Chinarestaurant, in dem die Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft Düsseldorf e.V. seit vielen Jahren ihren Stammtisch und das Jahresabschlussessen mit der leckeren Peking-Ente veranstaltet.
Weiter geht es auf der Friedrich-Ebert-Straße bis zur Kreuzung Charlottenstraße. Wir passieren weitere Restaurants. Unter anderem sehen wir Düsseldorfs größtes Chinarestaurant (zwei Etagen samt Karaoke-Anlage) und bleiben an der Kreuzung stehen.
An der Ecke sehen wir zwei große asiatische Supermärkte. Freunde der asiatischen Kochkunst können hier nach Herzenslust einkaufen. Chinesisches Gemüse, Saucen, Porzellan und frischer Fisch sind nur ein Teil dessen, was hier angeboten wird. Die große Zahl der chinesischen Kundschaft weist darauf hin, dass es sich um gute und authentische Produkte handeln muss.
Chinatown in deutscher und chinesischer Sprache
Weiter geht es auf der Charlottenstraße bis zur Bahnstraße / Ecke Graf-Adolf-Str. Wir sehen chinesische Friseur- und Massagesalons, in den Nebenstraßen chinesische Reisebüros und natürlich auch das ein oder andere Restaurant. Die Preislisten der Friseurgeschäfte sind in deutscher und chinesischer Sprache. Wo sonst in Deutschland kann man so etwas finden? Visavergabebüros haben sogar schon die chinesischen Fahnen aus dem Fenster hängen.
Gerade zur Feierabendzeit sind diese Straßen gefüllt von chinesischer Bevölkerung, die die authentischen Speisen genießen und einkaufen. Sogar taiwanesische Restaurants werden in der letzten Zeit vermehrt eröffnet.
Die Bahnstraße bietet auf ca. 150 Metern die größte Dichte der chinesischen Restaurants in Deutschland: von der Wenzhou Küche über frisch gemachte Dim Sums, von der Sichuan-Küche bis hin zum Feuertopf: Hier findet wirklich jeder Geschmack seine chinesische Küche, die zu ihm passt.
An der Graf-Adolf-Straße biegen wir wieder links ab. Man sieht über dem Chinatown fast schwebend eine große chinesische Airline mit ihrem Logo, die dort ihr Büro hat. Direkt daneben grenzen das Konfuzius-Institut und ein großer chinesischer Möbelladen an.
Wir laufen die Graf-Adolf-Straße in Richtung Hauptbahnhof und können an der von Palmen bewachsenen Kreuzung sogar den Geruch eines Feuertopf-Restaurants aus der Stresemannstraße genießen, ehe unser Rundgang wieder am Hauptbahnhof endet.
Kenner Chinas, die Düsseldorf besuchen, zeigen sich beeindruckt von der Vielfalt und Authentizität von Düsseldorfs Chinatown. Dann hört man häufig so etwas wie: „Das schmeckt ja wie in China. So etwas haben wir aber nicht in Berlin oder Hamburg.“ Es ist vor allem die Nähe zum Stadtzentrum und die Dichte der Restaurant-Vielfalt, die Düsseldorfs Chinatown auszeichnen.
Düsseldorfs anderes Chinatown
Im Vergleich zu anderen Chinatowns der Welt ist Düsseldorf wohl eher mit Wien zu vergleichen. Es fehlt besonders an einem authentischen chinesischen Eingangstor (wie z.B. in London und Antwerpen) und an den für Chinatowns typischen Ladenbezeichnungen komplett mit chinesischen Zeichen. Lediglich die Bahnstraße kommt mit der schönen Dekoration eines Restauranteingangs dem typischen Chinatown-Charakter etwas näher.
Auch ist die chinesische Einwohnerdichte in dem genannten Gebiet nicht wirklich hoch. Das Düsseldorfer Chinatown ist zudem auf mehrere Straßenzüge verteilt. Doch gerade das ist es, was Düsseldorfs Chinazentrum auch charakterisiert. Das Chinatown ist gut in die Umgebung integriert und harmoniert mit dem restlichen Stadtbild. Die Restaurants und Geschäfte sind unauffällig, ohne völlig unterzugehen. Besucher von Düsseldorfs Chinatown kommen dadurch umso mehr ins Staunen, insbesondere dann, wenn man, wie Sie vielleicht, bis gerade eben noch nie von Düsseldorfs Chinatown gehört oder gelesen hat.
Interessierte an einer Stadtführung durch Düsseldorfs Chinatown können sich gerne zwecks Terminvereinbarung an Volker Stanislaw wenden.
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Victor Müller meint
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